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Lausitzer Rundschau: Dabei sein ist leider alles Zu Olympia und dem immerwährenden Doping-Verdacht

Geschrieben am 12-02-2010

Cottbus (ots) - In einem sind sich Dopingexperten und
IOC-Präsident Jacques Rogge einig: Sie erwarten, dass während der
heute Nacht in Vancouver eröffneten Olympischen Winterspiele
höchstens ein paar vereinzelte Dopingfälle bekannt werden. Rogge
begründet diese Prognose mit dem erfolgreichen Anti-Doping-Kampf. Die
These der Experten ist allerdings eine andere: Derzeit sind die Doper
den Fahndern einfach wieder einen Schritt voraus. So stehen den
Aufklärern beispielsweise noch immer keine sofortigen Beweisverfahren
für Eigenblutdoping zur Verfügung. Und es ist nicht abschätzbar, wie
vielen Athleten vor Vancouver Blut entnommen wurde, aus dem die roten
Blutkörperchen herausgefiltert wurden. Diese bekommen die Sportler
dann vor den Medaillenentscheidungen injiziert und prompt gelangt
mehr Sauerstoff zu ihren Muskeln. Im Zweifelsfall übersäuern jene
Athleten beim Zielsprint erst ein paar Sekunden später als der
ungedopte Konkurrent - das kann zwischen Gold und Blech entscheiden.
Diese Praxis ist bekannt und nicht zu verhindern. Noch nicht. Denn
mit der Lagerung der Proben und der Auswertung von
Langzeitblutprofilen haben die Dopingfahnder durchaus ein As im
Ärmel. Das ist gut, für die deutschen Fans vor den
Fernsehbildschirmen dennoch unbefriedigend. Denn spätestens seit mit
Claudia Pechstein die erfolgreichste deutsche Winterolympionikin mit
jahrelanger Verspätung vom Sockel gestoßen wurde, fährt, springt,
rodelt oder kurvt der Zweifel immer mit.
Und im Grunde wird das Publikum mit der Bewertung der gezeigten
Leistungen allein gelassen. Die übertragenden TV-Anstalten jedenfalls
kommen dank der erst zeitversetzt zu erwartenden Aufklärung in keine
ethischen Nöte. Ein TV-Ausstieg wie bei der Tour de France 2007 ist
deshalb quasi undenkbar. Und somit fehlen schon von vornherein
medialer wie auch finanzieller Druck auf jene Betrüger, die trotz
Dopings erst einmal die Goldmedaille um den Hals gehängt,
Werbeverträge vorgelegt und Zuneigung im Überfluss angetragen
bekommen. In diesem Wissen dürfte das olympische Motto für
risikobereite sportliche Scharlatane leider auch in Vancouver eine
fatale Bedeutung haben: Dabei sein ist alles.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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