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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Gesundheitswesen

Geschrieben am 15-01-2010

Bielefeld (ots) - Der Eid des Hippokrates (460 bis 370 vor
Christus) und das Genfer Gelöbnis, das 1949 vom Weltärztebund
beschlossen wurde, sind verbindliche Grundlagen des medizinischen
Handelns. Nach dem Eid des Hippokrates verpflichtet sich der
Mediziner: »Ich werde ärztliche Verordnungen treffen zum Nutzen der
Kranken nach meiner Fähigkeit und meinem Urteil«. Beim Genfer
Gelöbnis werden ähnliche ethische Grundlagen benannt: »Bei meiner
Aufnahme in den ärztlichen Berufstand gelobe ich feierlich, meine
Leben in den Dienst der Menschlichkeit zu stellen.« Diese Grundsätze
sollten bei allen neuen Reformen im Gesundheitswesen bedacht werden.
Das Herumdoktern muss endlich aufhören.
So fordert der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV),
Andreas Köhler, eine Bezahlung der Mediziner, die sich nach der
Qualität ihrer Arbeit richtet. Sogenannte ambulante
Qualitätsindikatoren und Kennzahlen mit dem sperrigen Begriff Aquik
sollen für den einzelnen Arzt auch Anlass zur kritischen Reflektion
der eigenen Arbeit sein. Reflekion der eigenen Arbeit ist eine
Binsenweisheit, darauf muss der Arzt nicht erst gestoßen werden.
Ferner sollen die sogenannten Qualitätsindikatoren eine
Orientierungshilfe für Patienten sein, etwa bei einer Teilnahme an
besonderen Versorgungsverträgen.
Auf der anderen Seite werden Versorgungsverträge, wie sie der
Hausärzteverband abschließt, von Köhler abgelehnt. Das faktische
Monopol des Hausärzteverbandes auf solche Verträge widerspreche
fundamental dem Wettbewerb im Gesundheitswesen, betont der
Kassenärzte-Chef immer wieder.
Wettbewerb unter Hausärzten? Kann der Patient in nächster Zeit
wählen, welchen Arzt er aufsucht. Eigentlich sollte mit der
Praxisgebühr das Ärztehopping eingedämmt werden.
Zudem hat die KBV jüngst Zahlen zum bundesweiten Ärztemangel
vorgelegt. Für Nordrhein-Westfalen wurde eine Fehlzahl von 493
genannt. In Wirklichkeit können sich aber nur 283 Ärzte um eine
Neuzulassung bemühen. In gleichen Atemzug fordert die Kassenärztliche
Bundesvereinigung eine neue Berechnung des Bedarfs an medizinischer
Versorgung. Wie passt denn das zusammen?
Wenn eine Unterversorgung im ambulanten Bereich droht, muss
unverzüglich die Ausbildung der Mediziner verbessert werden. Die
Abiturnote als einziges Kriterium zur Zulassung für ein
Medizinstudium entspricht nicht mehr den Anforderungen an den
Arztberuf, an eine Berufung. Außerdem müssen mehr Studienplätze
geschaffen werden. Ein erster Schritt in OWL wäre die Einrichtung
einer Medizinischen Fakultät an der Universität Bielefeld. Ebenso
könnten speziell geschulte Arzthelferinnen die Arbeit von Ärzten
deutlich entlasten. Dies sind drei realistische Weichenstellungen.
Sie befördern Heilung und Linderung, die unverrückbar im Mittelpunkt
der ärztlichen Tätigkeit stehen.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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