Börsen-Zeitung: Risikobremse, Kommentar zum ersten Börsengang im Jahr 2010 von Andreas Hippin
Geschrieben am 12-01-2010 |   
 
    Frankfurt (ots) - Das fängt ja gut an. Nachdem Hochtief  Concessions und Scan Energy im alten Jahr bei den Anlegern  durchfielen, wird der erste Börsengang des neuen Jahres von einem  Investmentvehikel bestritten. Zu allem Überfluss bezeichnet sich die  Special Purpose Acquisition Company (Spac) Helikos auch noch selbst  als Finanzinnovation - als hätte die Welt die letzte Innovationsphase der Branche schon verdaut. Zum Glück ist ein Spac kein stark  gehebeltes Derivat auf US-Hypotheken, sondern nur ein börsennotierter Cashpool mit dem Ziel, ein vorher nicht genanntes Privatunternehmen  zu kaufen.
     Für die am Initial Public Offering (IPO) beteiligten Banken, allen voran die Deutsche Bank, macht das die Sache einfacher und damit  höchst rentabel. Der Emissionserlös wird komplett auf ein  Treuhandkonto eingezahlt - bei der Deutschen Bank, versteht sich -  und in kurzfristige, konservative Anleihen investiert. Für diesen  Börsengang muss also niemand langatmige Emissionsstudien verfassen  oder Discounted-Cash-flow-Modelle erstellen. Schließlich weiß bisher  keiner, an welchem der von Co-Verwaltungsratschef Hermann Simon  identifizierten "Hidden Champions" sich Helikos in den kommenden 24  Monaten maßgeblich beteiligen wird.
     Die Anleger kaufen die Katze im Sack, aber bis zur Akquisition  gewissermaßen mit Kapitalgarantie. Die eingebaute Risikobremse: Wer  gegen den Zukauf ist, kann sein Geld zurückverlangen. Sollte kein  Erwerb zustande kommen, wird das auf dem Treuhandkonto befindliche  Geld an die Aktionäre zurückerstattet. Das Risiko beschränkt sich  damit auf entgangene Zinsen.
     Hat das IPO Erfolg, entpuppt sich ein ursprünglich für  Bullenmärkte gedachtes Instrument als ebenso tauglich für die Krise.  "Geht Butter, geht Käse", war eigentlich das Motto der Spac-Erfinder  in den USA. Damit gingen erfahrene Firmenjäger in den ihnen  geläufigen Branchen auf die Pirsch. In einem steigenden Markt war und ist die Wahrscheinlichkeit natürlich größer, dass die eigenen  Unternehmen per se gut laufen.
     Bei stagnierenden oder sinkenden Aktienkursen sollte es die  bereits erwähnte Risikobremse ermöglichen, dennoch ausreichend Mittel am Kapitalmarkt aufzunehmen. Zudem garantiert das Konstrukt den  beteiligten Banken sprudelnde Gebühreneinnahmen. Das IPO-Jahr fängt  wirklich gut an.
  Originaltext:         Börsen-Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2
  Pressekontakt: Börsen-Zeitung Redaktion   Telefon: 069--2732-0 www.boersen-zeitung.de
  Kontaktinformationen: 
   
  Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor. 
  Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
  
  
  Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden 
  Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik. 
   
  Sie suche nach weiteren Pressenachrichten? 
  Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres. 
   
  http://www.bankkaufmann.com/topics.html 
   
  Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com. 
   
  @-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt) 
  Schulstr. 18 
  D-91245 Simmelsdorf 
   
  E-Mail: media(at)at-symbol.de
  
  
  246020
  
weitere Artikel: 
- WAZ: Karten-Ärger und kein Ende -  Kommentar von Wilfried Beiersdorf    Essen (ots) - Da mögen die Banken noch so optimistisch formulierte Pressemitteilungen in die Welt setzen - der Image-Schaden, den sich  die sowieso angeschlagene Branche durch das Chip-Karten-Desaster  selbst zugefügt hat, ist noch lange nicht aus der Welt. Noch immer  ist die Frage nicht beantwortet, warum die Geldhäuser die vermutlich  fehlerhaft programmierten Karten ohne ausreichende Kontrolle unter  ihre Kunden gestreut haben. Vielen Bankern scheint die Dimension  ihres leichtfertigen Verhaltens auch jetzt noch nicht bewusst zu  sein. Denn mehr...
 
  
- Innovation Advisors expandiert ins Silicon Valley und ernennt zwei Direktoren    Silicon Valley, Kalifornien und New York (ots/PRNewswire) - Innovation Advisors, führender Anbieter technologieorientierter Investmentbanking- und Beratungsdienstleistungen in den Vereinigten Staaten und Europa, gab heute die Eröffnung einer von Geschäftsführer Greg Kouvelas geleiteten Niederlassung im Silicon Valley sowie die Ernennung zweier Direktoren in der New Yorker Niederlassung der Firma bekannt.     Greg Kouvelas eröffnet Niederlassung im Silicon Valley      "Wir waren in letzter Zeit sehr mit unserem Wachstum beschäftigt", sagte der mehr...
 
  
- Neue OZ: Kommentar zu Luftverkehr    Osnabrück (ots) - Die Mischung macht's     Minus zwölf Prozent bei den Fluggästen: Diese Zahl schreckt auf,  zeigt sie doch, wie sehr die viel beklagte Krise 2009 auch den  Flughafen vor der Tür getroffen hat. Mit diesem Negativ-Wert liegt  die Mannschaft des Flughafens Münster/Osnabrück praktisch gleichauf  mit den Mitbewerbern in Hannover und Paderborn. Dass der Einbruch  nicht noch höher ausgefallen ist, liegt an den Säulen, auf denen der  FMO sein Geschäftsmodell gründet. So hat der Anteil der  Linienfluggäste in den letzten Jahren stetig mehr...
 
  
- Ein Hauch von Olympia für McDonald's-Kunden aus aller Welt    Oak Brook, Illinois (ots/PRNewswire) - Im Rahmen einer eine Live-Übertragung im Internet stellte McDonald's heute neue, ansprechende Werbeinhalte, Verpackungen, auf denen Olympia-Athleten abgebildet sind, sowie die neusten Infos über seine Vorzeigeprogramme für die Olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver vor.     Mary Dillon, Global Chief Marketing Officer von McDonald's, John Betts, President von McDonald's Kanada sowie die olympischen Wettkämpfer Shawn Johnson (amerikanische Goldmedaillengewinnerin im Kunstturnen) und Patrick Chan (kanadischer mehr...
 
  
- stern: Rüttgers fordert Börsenumsatzsteuer und Sondersteuer auf Bonuszahlungen - NRW-Ministerpräsident will Banken für die Krise zahlen lassen    Hamburg (ots) - Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident  Jürgen Rüttgers fordert energische Schritte von der Bundesregierung,  um die Banken für die von ihnen verschuldete Krise zahlen zu lassen  und die Finanzmärkte zu kontrollieren. In einem Interview in der  neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe des Hamburger Magazins  stern verlangt der CDU-Politiker unter anderem die Einführung einer  Börsenumsatzsteuer in Deutschland und ein Bonus-Verbot für Manager  von Banken, die Staatshilfen erhalten haben. Zudem plädiert Rüttgers  für "verbindliche mehr...
 
  
  |   
 |   
 | 
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
 Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
  
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
 
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
 
  
 |