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Mitteldeutsche Zeitung: Kirche und Afghanistan-Einsatz / Evangelische Theologen uneins in der Bewertung der Käßmann-Kritik

Geschrieben am 11-01-2010

Halle (ots) - Der evangelische Theologe Richard Schröder hat die
Afghanistan-Äußerungen der EKD-Ratsvorsitzenden Margot Käßmann
anlässlich ihres Gesprächs mit Verteidigungsminister Karl-Theodor zu
Guttenberg (CSU) deutlich kritisiert. "Der Glaube an die Allmacht der
Gewaltlosigkeit ist ein Aberglaube", sagte er der in Halle
erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Dienstag-Ausgabe). Wenn etwa
wie 1989 auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking die Panzer
rollten, dann führe Gewaltfreiheit zwangsläufig zum Selbstopfer. Im
Übrigen sei die den Käßmann-Äußerungen "zugrunde liegende Analyse
verbesserungsfähig. Man kann dieses scharfe entweder/oder, das sie
vorgenommen hat, nicht formulieren." So seien Teile Afghanistans
"durchaus passabel befriedet. Und die Bevölkerung sehnt sich nicht
danach, dass die Bundeswehr abzieht und die Taliban kommen." Zudem
habe Deutschland ein Interesse daran, dass kein staatsfreies Gebiet
entstehe, in dem Al-Qaida-Ausbildungslager unterhalte. Auch warnte
Schröder vor Flüchtlingsströmen. Das Gespräch mit Guttenberg könne
"Frau Käßmann zeigen, dass der Verteidigungsminister sich einen Teil
ihrer Gedanken auch schon gemacht hat". Der Wittenberger Pfarrer
Friedrich Schorlemmer unterstützte Käßmann hingegen ausdrücklich.
"Wer, wenn nicht eine Vertreterin der Kirchen, kann und muss
ungeschminkt sagen, was zur Debatte steht?", erklärte er der
"Mitteldeutschen Zeitung". "Die militärischen Mittel führen nicht zum
Frieden, sondern haben die Aussichtslosigkeit noch erhöht."
Schorlemmer wandte sich in diesem Zusammenhang gegen die katholische
Kirche. "Die evangelische
Kirche spricht nicht vom Gemeinplatz Petersplatz, wo man einfach nur
sagt: Wir sind für den Frieden, die Umwelt und das Klima. Das sind
Gemeinplätze. Das kann man sich sparen. Man muss sich in die
Strittigkeit begeben, ohne zu behaupten, man habe die letzte
Wahrheit. Genau so hat Frau Käßmann
geredet."

Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47409
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47409.rss2

Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Jörg Biallas
Telefon: 0345 565 4300


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