(Registrieren)

"Mehr Menschenrechte in die Entwicklungspolitik!" - Menschenrechtsinstitut veröffentlicht Positionspapier

Geschrieben am 07-01-2010

Berlin (ots) - Entwicklungszusammenarbeit soll sich stärker an den
menschenrechtlichen Verpflichtungen Deutschlands und seiner
Partnerländer ausrichten. Das hat das Deutsche Institut für
Menschenrechte in seinem heute veröffentlichten Positionspapier "Mehr
Menschenrechte in die Entwicklungspolitik!" empfohlen.
"Menschenrechte sind rechtliche Verpflichtungen, nicht nur Werte", so
Andrea Kämpf und Anna Würth, die Autorinnen des Positionspapiers.

In Debatten über die Entwicklungspolitik werden nach Ansicht der
Wissenschaftlerinnen Menschenrechte häufig dann thematisiert, wenn
Partnerregierungen Menschenrechte verletzen. Die daraufhin regelmäßig
erhobenen Forderungen, die Entwicklungszusammenarbeit einzustellen,
griffen aus menschenrechtlicher Sicht zu kurz. "Wenn die Regierung
oder die Bevölkerung eines Landes Homosexuelle oder ethnische
Minderheiten diskriminieren, wird beispielsweise die Einstellung
eines Wasserprogramms daran nicht viel ändern", so die Autorinnen.
Entwicklungszusammenarbeit müsse immer zum Schutz und zur Förderung
von Menschenrechten im Partnerland beitragen. Dies könne bedeuten,
auch mit solchen Partnerländern entwicklungspolitisch
zusammenzuarbeiten, deren Regierungen Menschenrechte verletzen. "Die
Entwicklungszusammenarbeit muss unter solchen Umständen vor allem die
lokalen und regionalen Akteure, die im Menschenrechtsschutz aktiv
sind, stärken."

Das Positionspapier plädiert zudem für eine
Entwicklungszusammenarbeit, die rechtsstaatliche Verantwortung in
Partnerländern fördert. "Die Rechenschaftslegung der Regierungen
gegenüber ihrer eigenen Bevölkerung ist für den Menschenrechtsschutz
zentral. Sie ist die Basis für die Umsetzung der menschenrechtlichen
Verpflichtungen." Dafür sei demokratische Kontrolle notwendig, zu der
die Förderung guter Regierungsführung in Partnerländern einen Beitrag
leisten kann. Regierungen müssen sich dabei nicht nur gegenüber
gesetzgebenden Gremien, sondern auch gegenüber Bevölkerung,
Zivilgesellschaft und Medien verantworten.

Andrea Kämpf / Anna Würth: Mehr Menschenrechte in die
Entwicklungspolitik!, Deutsches Institut für Menschenrechte, Berlin
2010, 23 S. (Policy Paper Nr. 15).

Das Policy Paper zum Download:
http://www.institut-fuer-menschenrechte.de/de/publikationen.html

Originaltext: Deutsches Institut für Menschenrechte
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/51271
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_51271.rss2

Pressekontakt:
Ulla Niehaus, Tel.: 030 - 259 359 - 13
E-Mail: niehaus@institut-fuer-menschenrechte.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

245206

weitere Artikel:
  • Das Jahr der biologischen Vielfalt 2010: Deutsche Umwelthilfe fordert Taten statt Worte Berlin (ots) - Bundesregierung setzt die bereits 2007 beschlossene Nationale Biodiversitätsstrategie nicht um - Deutschland verfehlt daher sein Ziel, den Artenschwund bis 2010 zu stoppen - Im Internationalen Jahr der Biologischen Vielfalt muss Kanzlerin Merkel das Kabinett zur Einhaltung von Beschlüssen zum Schutz der Biodiversität verpflichten - DUH-Geschäftsführer Baake fordert ein Biodiversitätsgesetz und einen Biodiversitätscheck für alle staatlichen Vorhaben. Die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) fordert die Bundesregierung auf, mehr...

  • WDR veröffentlicht am Montag, 11. Januar 2010 große Afghanistan-Umfrage - Gemeinsame Untersuchung mit ABC News und BBC vor Londoner Konferenz zur Neuausrichtung der Afghanistan-Politik Köln (ots) - Unmittelbar vor der internationalen Afghanistankonferenz in London veröffentlicht der WDR am kommenden Montag eine repräsentative Umfrage zur Lage und zu den Zukunftserwartungen der Menschen in dem kriegsgeplagten Land. Die Befragung von 1534 Afghanen in allen 34 Provinzen gibt detailliert Auskunft über die soziale und wirtschaftliche Situation der Afghanen, über das Verhältnis zu den ausländischen Truppen und Hilfsorganisationen sowie über die Erfahrungen mit der veränderten US-Strategie im Krieg gegen die Taliban. Gefragt mehr...

  • Chinesisches Gericht verurteilt tibetischen Filmemacher Dhondup Wangchen zu sechsjähriger Haftstrafe Berlin (ots) - Der tibetische Filmemacher Dhondup Wangchen ist Berichten zufolge am 28. Dezember 2009 zu einer sechsjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Wangchen hatte im März 2008 den Dokumentarfilm "Leaving Fear Behind" veröffentlicht, in dem Tibeter in ungewöhnlicher Offenheit die Situation in Tibet kritisieren. Der 35-jährige Wangchen war am 26. März 2008 unmittelbar nach Veröffentlichung der Dokumentation in Haft genommen worden. Seinem Anwalt Li Dunyong war im Juli 2009 untersagt worden, den Tibeter gerichtlich zu vertreten. mehr...

  • Montgomery: "Akute Probleme jetzt anpacken und nicht auf den Systemwechsel warten" Berlin (ots) - Berlin, 07.01.2010 - "Fortschritte in der Medizin kommen beim Patienten nur an, wenn es auch Fortschritte in der Gesundheitspolitik gibt. Zwar sind mittlerweile viele Defizite im Gesundheitssystem von der Politik erkannt und auch große Ziele definiert, aber offensichtlich ist der Fahrplan für den Systemwechsel noch nicht freigegeben. Wir sollten aber die Wartezeit nutzen, um wenigstens für die akuten Probleme die Lösungswege freizuschalten", sagte der Vize-Präsident der Bundesärztekammer, Dr. Frank Ulrich Montgomery, zur mehr...

  • Zuckerkranke und Infarktpatienten oft von Depressionen betroffen / Experten raten zu Screening Berlin (ots) - Berlin, 07.01.2010 - Etwa ein Viertel aller Patienten mit Typ 2 Diabetes und einer von fünf Patienten an Kliniken mit koronarer Herzkrankheit leiden unter Depressionen. "Dadurch wird die Lebensqualität erheblich beeinträchtigt bis hin zu einer erhöhten Sterblichkeit dieser Patienten", erklärte Prof. Dr. Stephan Herpertz vom Universitätsklinikum Bochum am Donnerstag auf dem 34. Interdisziplinären Forum "Fortschritt und Fortbildung in der Medizin" der Bundesärztekammer in Berlin. Die Betroffenen führten in der Regel einen ungesunden mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht