| | | Geschrieben am 30-12-2009 Westdeutsche Zeitung: Ein letzter Blick zurück =  Von Friedrich Roeingh
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 Düsseldorf (ots) - An negativen Schlagzeilen hat es dem ersten
 Jahrzehnt des jungen Jahrhunderts wahrlich nicht gemangelt. Die
 einschneidendsten waren die Terroranschläge vom 11. September 2001,
 die unsere Illusion von einer friedlicheren Welt nach dem Ende der
 Ost-West-Konfrontation jäh zerstört haben, und die Finanzmarktkrisen
 am Anfang und am Ende der Nuller Jahre. Während die sogenannte
 Dotcom-Krise "nur" unfassbare Summen an Anlagewerten vernichtete, hat
 der zweite Crash weltweit auch die Realwirtschaft mit in den Abgrund
 gezogen.
 All diese Ereignisse haben unsere Einsicht befördert, dass uns die
 Globalisierung nicht nur billige Produkte und eine für die westlichen
 Industriestaaten schmerzhafte Umverteilung der Arbeit beschert hat.
 Sie braucht offenbar auch eine neue globale Ordnung, mit der sich in
 Zukunft Megakrisen nicht nur managen lassen. Wir müssen die Risiken
 verringern, um existenzielle Krisen abwenden zu können.
 Erreicht ist freilich noch so gut wie nichts. Die Erwartungen an eine
 neue Weltordnung, die jeder multinationale Gipfel weckte, wurden jäh
 enttäuscht. So gut es Amerika, Europa und den systemrelevanten
 Schwellenländern gelungen ist, eine Wiederholung der katastrophalen
 Folgen zu verhindern, die die erste Weltwirtschaftskrise in den 20er
 Jahren des 20. Jahrhunderts ausgelöst hatte, so wenig ist bei der
 Regulierung der Finanzmärkte erreicht. Im Gegenteil: Es deutet vieles
 darauf hin, dass das System Gier, gepaart mit der Beschleunigung
 einer entgrenzten Kommunikation, in immer kürzeren Intervallen zum
 Crash führen könnte.
 Die Ursache liegt nicht nur in nationalen Egoismen, die eine Einigung
 auf eine neue Finanzordnung oder ein wirksames Klimaprotokoll
 vereitelt haben. Das Vakuum, das der Machtverlust der Vereinigten
 Staaten ausgelöst hat, mag sich einfach nicht schnell genug füllen.
 Chinas Unreife ist dabei das größte Problem. Ohne die neue
 Wirtschaftsmacht geht in dieser Welt nichts mehr. Doch das
 Riesenreich ist in seiner inneren Zerrissenheit zwischen Reisbauern
 und Milliardären sowie zwischen Han-Chinesen und kulturell
 unterdrückten Minderheiten weder willens noch in der Lage, seiner
 internationalen Verantwortung gerecht zu werden. Keine guten
 Aussichten für das nächste Jahrzehnt.
 
 Originaltext:         Westdeutsche Zeitung
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 Westdeutsche Zeitung
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