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Kopenhagener Klimakonferenz: Fundamente des Waldschutzes bedroht "REDD wird grün gewaschen"

Geschrieben am 11-12-2009

Bonn (ots) - "Alarmierende Nachrichten beim Thema Waldschutz
sickern durch die verschlossenen Türen der Verhandlungsräume", sagt
Raja Jarrah, CARE-Experte zu REDD (Reducing Emissions from
Deforestation and Forest Degradation). "Denn der momentan in
Kopenhagen entworfene Verhandlungstext zu REDD beinhaltet keine
Zielvereinbarungen, um die Abholzung der Wälder aufzuhalten", so
Jarrah weiter.

Die Woche begann zuerst erfolgreich für den Teil der Kopenhagener
Klima-Verhandlungen, der sich mit REDD befasst. "Doch nun sieht die
Sache anders aus", sagt Jarrah. "Man kann REDD nicht als Erfolg in
Kopenhagen verbuchen, wenn dieser Mechanismus keine Ziele zum
Waldschutz und somit einen Anteil zur Verringerung der
Treibhausgasemissionen enthält." Jarrah weist darauf hin, dass die
Industrieländer noch immer zögerlich seien, langfristige Finanzhilfen
gegen den Klimawandel zuzusagen. "Entwicklungsländer fragen sich nun,
wie sie gleichzeitig ihre Anpassung an die Folgen des Klimawandels
und den Schutz ihrer Wälder bezahlen sollen", so Raja Jarrah weiter.
"Sie brauchen dafür das Geld der Industrieländer, die für den
Klimawandel verantwortlich sind." Der aktuelle Prozess könne jedoch
laut CARE und dem Accra-Gremium, CAREs Partnernetzwerk von mehr als
50 Waldschutz-Organisationen, die Fundamente eines nachhaltigen
REDD-Mechanismus zum Einstürzen bringen.

Das Ziel von REDD ist es, Wälder zu schützen sowie lokale
Gemeinden und indigene Völker dafür zu entlohnen, dass sie mit ihren
natürlichen Ressourcen schonend umgehen. Doch laut Jarrah gebe es
derzeit Gerüchte, dass manche Regierungsdelegationen die Rechte der
lokalen Bevölkerung schwächen und die relevanten Absätze im
Verhandlungstext verwässern wollen. "Kein Programm zum Waldschutz
wird erfolgreich sein, wenn es nicht die Rechte der Menschen schützt,
deren Leben vom Wald abhängig ist", sagt Samuel Nnah, vom Zentrum für
Umwelt und Entwicklung in Kamerun, ein Mitglied beim Accra-Gremium.

"Wenn diese Punkte nicht vorhanden sind, dann können wir auch auf
den ganzen REDD-Mechanismus verzichten", schlussfolgert Jarrah. "Ich
befürchte allerdings, dass der Text zu REDD am Ende der
Kopenhagen-Konferenz als Erfolg verkauft wird, nur um den Mangel an
Forschritt bei den anderen Themen zu kaschieren. Damit wird REDD dann
'grün' gewaschen."

Für Rückfragen oder die Vermittlung von Interviewpartnern steht
Ihnen unsere Pressestelle in Kopenhagen zur Verfügung:
Sandra Bulling
stellv. Pressesprecherin
Mobil: 0151 / 126 27 123 oder +45 53 11 24 66
Mail: Bulling@care.de

Originaltext: CARE Deutschland-Luxemburg e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6745
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6745.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
CARE Deutschland-Luxemburg e.V.
Sandra Bulling
Telefon: 0228 / 97563 23
Mobil: 0151/126 27 123
E-Mail: bulling@care.de


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