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Neue Westfälische: Neue Westfälische, Bielefeld: KOMMENTAR Minister unter Druck Guttenbergs Fehler ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN

Geschrieben am 09-12-2009

Bielefeld (ots) - Minister Karl-Theodor zu Guttenberg steht für
deutliche Aussagen, für Wahrheit und Klarheit. Das war bei Opel so,
als er gegen direkte Staatshilfen Stellung bezog, obwohl die
Kanzlerin anderer Meinung war. Das Publikum hört gerne, wenn ein
Politiker klare Kante zeigt. Allerdings erfordert jede Eindeutigkeit
auch eindeutige Belege. Hier gerät der Popstar unter den Ministern
erstmals in schweres Wasser.
Am 6. November hat er den Luftschlag in Kundus mit großer Geste als
"militärisch angemessen" verteidigt. Diese Einschätzung hat
Guttenberg mittlerweile korrigiert. So weit so gut. Doch der Minister
macht andere dafür verantwortlich. Angeblich seien ihm wichtige
Informationen vorenthalten worden. Deshalb feuerte er zwei Beamte.
Ein Magazin-Artikel belegt nun aber, dass Guttenberg durchaus früh
von den fatalen Folgen des Luftschlags bei Kundus informiert wurde.
Es lag ihm keineswegs nur der offizielle NATO-Bericht, sondern auch
eine Dokumentation des Roten Kreuzes vor. Hätte er genau hingeschaut,
wäre ihm schon am 6. November eine andere Urteilsbildung möglich
gewesen.
Dass Guttenberg sich anders entschied, lag wohl kaum an
unzureichender Kenntnis der Sachlage. Sondern vermutlich eher daran,
dass er zackig und schneidig als frischgebackener
Verteidigungsminister zeigen wollte, dass er auch in schwierigen
Momenten voll hinter seiner Truppe steht. Das ist nicht ehrenrührig.
Aber es war trotzdem ein Fehler, weil er damit einen Luftschlag
rechtfertigte, der wegen der vielen zivilen Opfer nicht einfach so
gerechtfertigt werden darf.
Es wäre klug, wenn Guttenberg seinen Fehler eingestehen könnte.
Schiebt er die Verantwortung weiter auf andere, droht dem
beliebtesten Minister ein unschöner Fleck auf seiner weißen Weste.
Auch käme er im Untersuchungsausschuss mit solcher Uneinsichtigkeit
nicht durch.

Originaltext: Neue Westfälische
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2

Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


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