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Al Gore im stern: "Klimawandel nie dagewesene Bewährungsprobe für unsere Demokratie" - "Mächtige Kreise verhindern Konsens"

Geschrieben am 09-12-2009

Hamburg (ots) - Zum Beginn der Klimakonferenz in Kopenhagen hat
sich Friedensnobelpreisträger Al Gore für einen "nachhaltigen
Kapitalismus" ausgesprochen und vor "kurzfristigem Denken" im
Klimaschutz gewarnt. "Wir haben unsere Lektion immer noch nicht
gelernt", sagte der frühere US-Vizepräsident in einem Interview in
der neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe des Hamburger Magazins
stern.

Gore fordert in dem Interview: "Letztlich muss sich das Denken der
Unternehmer verändern. Wer will, dass sich nachhaltiges und
langfristiges Wirtschaften durchsetzt, darf seinen Managern eben
keine kurzfristigen Prämien mehr zahlen. Es ist doch ein Wahnsinn,
dass man den jeweiligen Quartalszahlen selbst das opfert, was
langfristig gut für ein Unternehmen ist. Energieeffizienz zum
Beispiel."

Der Klimawandel sei eine "nie dagewesene Bewährungsprobe für
unsere Demokratie", sagte Gore dem stern. "Viele Wähler haben das
wahre Ausmaß der Bedrohung noch nicht erkannt." Es gebe mächtige
wirtschaftliche und politische Kreise, die auf "zynische Weise" einen
politischen Konsens verhindern wollten. Umso wichtiger sei ein Erfolg
in Kopenhagen. Reine Absichtserklärungen reichten nicht mehr aus,
sagte Gore in dem stern-Interview. Spätestens im kommenden Jahr müsse
ein Vertrag auf globaler Ebene erreicht werden, der einen Preis auf
das gefährliche Treibhausgas Kohlendioxid erhebt - entweder durch
eine CO2-Steuer oder durch CO2-Handel mit Hilfe von Zertifikaten. Er
sei zuversichtlich, dass auch die USA 2010 ein Klimagesetz
verabschieden würden.

"Wir stehen vor einer Überlebensfrage", mahnte Gore. "Die Zukunft
der menschlichen Zivilisation steht auf dem Spiel. Von dieser
Verantwortung können wir uns nicht freisprechen." Trotz aller
Rückschläge stimme ihn optimistisch, so Gore zum stern, wie groß das
Verantwortungsbewusstsein der jungen Generation sei. "Das Bewusstsein
für die Probleme wächst."

Als US-Vizepräsident hatte Gore 1997 das Kyoto-Abkommen zur
Reduzierung von Treibhausgasen unterstützt. Es wurde vom US-Senat
allerdings einstimmig abgelehnt und nie ratifiziert. Im Jahr 2000
fehlten Gore nur wenige Hundert Stimmen zu einem Sieg in der
Präsidentenwahl. Für sein Engagement für den globalen Klimaschutz
erhielt der heute 61jaehrige vor zwei Jahren den Friedensnobelpreis.
Sein Dokumentarfilm über die Gefahren der globalen Erwärmung gewann
einen Oscar. In der kommenden Woche wird Gore in Kopenhagen erwartet.

Originaltext: Gruner+Jahr, stern
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6329
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6329.rss2

Pressekontakt:
stern-Autorin
Katja Gloger
Telefon 040-3703-3609

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