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Südwest Presse: Kommentar: Guttenberg

Geschrieben am 03-12-2009

Ulm (ots) - Dieser Verteidigungsminister macht Mut. Vielleicht
setzt sich ja in der Politik allmählich doch noch die Erkenntnis
durch, dass es keinen Sinn hat, unhaltbare Positionen nur deshalb
hartnäckig weiter zu vertreten, weil es als vermeintliches Zeichen
der Schwäche wahrgenommen werden könnte, Fehler einzuräumen und
eigene Urteile zu korrigieren. Einsicht ist eine Tugend, Sturheit
gewiss nicht.
Nun soll Karl-Theodor zu Guttenberg freilich nicht mehr Ehre zuteil
werden als ihm gebührt. Es war falsch, kurz nach seinem Amtsantritt
die Bewertung seines Vorgängers zu übernehmen, die schon vor Wochen
mehr als zweifelhaft erschien. Das war ein bisschen voreilig und
keineswegs klug. Immerhin aber hat der Minister gerade noch
rechtzeitig bemerkt, wie dünn das Eis in Wahrheit war, auf dem Franz
Josef Jung dann prompt auch ausrutschte. Lernfähig ist der junge Mann
also, das lässt hoffen.
Guttenbergs Rückzug mit Stil verschafft ihm selbst jetzt mehr
Freiheit, den Fehlschlag von Kundus in größtmöglicher Offenheit und
Transparenz aufzuklären, wie er es dem Parlament und damit einer
irritierten Öffentlichkeit versprochen hat. Dass er den
verantwortlichen Bundeswehr-Offizier nicht im Regen stehen lässt,
sichert ihm die Sympathie der Truppe.
Seiner Kanzlerin leistet der Verteidigungsminister ebenfalls einen
wertvollen Dienst. Denn Angela Merkel kann sich jetzt rühmen, dass
wenigstens nachträglich die Umstände eines tragischen Ereignisses
durchleuchtet werden, die wenige Tage vor der Bundestagswahl
womöglich in ihrem engeren Umfeld vertuscht wurden.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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