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Ostsee-Zeitung: Kommentar zu Obama und Afghanistan

Geschrieben am 02-12-2009

Rostock (ots) - Wenn Amerika einen nationalen Urschmerz kennt,
dann rührt er aus dem Vietnam-Trauma. Und doch scheint es, als ob
Amerika fast 35 Jahre nach der Flucht seiner letzten Militärberater
aus Saigon wenig aus der historischen Niederlage gelernt hat.
Zugegeben: Vergleiche hinken. Dennoch drängen sich Parallelen auf. So
wie der oberste US-General Stanley McChrystal nach Zehntausenden Mann
Verstärkung für Afghanistan rief, bekam sie damals auch
Vietnam-Oberbefehlshaber William Westmoreland. So wie Amerika in den
60ern mit dem Versuch einer "Vietnamisierung" des Krieges scheiterte,
versuchen die Alliierten am Hindukusch seit Jahrenden Blutzoll auf
heimische Armee- und Polizeikräfte zu verlagern. Und beide Kriege -
sowohl der in Vietnam als auch der in Afghanistan - genossen anfangs
die Unterstützung einer Bevölkerungsmehrheit in der westlichen Welt.
Doch nach mehr als acht Jahren Kampf ist das Meinungsbild selbst in
den kriegsgewöhnten USA gekippt.
Dass Obama dennoch mehr Soldaten nach Zentralasien schickt, wird
seinen Ruf als Hoffnungsträger für eine bessere Welt weiter
schmälern. Der Afghanistan-Krieg ist nun nicht mehr allein das
schmutzige Erbe der Bush-Ära. Dass ein Friedensnobelpreisträger in
den Krieg zieht, ist schon irgendwie schizophren.

Originaltext: Ostsee-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65393
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65393.rss2

Pressekontakt:
Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
Telefon: +49 (0381) 365-439
jan-peter.schroeder@ostsee-zeitung.de


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