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RNZ: Im Spagat - Kommentar zu Obamas Afghanistan-Strategie

Geschrieben am 02-12-2009

Heidelberg (ots) - Von Christian Altmeier
US-Präsident Barack Obama probt den Spagat. Einerseits folgt er den
Forderungen des Militärs und stockt die Truppen in Afghanistan
deutlich auf. Andererseits will der Friedensnobelpreisträger aber
auch die Kriegsgegner in seiner eigenen Partei zufrieden stellen, die
einen schnellen Abzug der US-Truppen fordern.
Das Ergebnis ist wenig überzeugend. Zwar ist es Obamas Vorgänger
George W. Bush im Irak gelungen, das Blatt durch eine massive
Truppenverstärkung zu wenden. Doch war dieser Einsatz auch nicht mit
einem Ablaufdatum behaftet. Indem Obama den Beginn des Rückzugs aus
Afghanistan für das Jahr 2011 verspricht, gibt er den Taliban einen
Termin an die Hand, zu dem diese sich auf neue Offensiven vorbereiten
können. Auch werden die Stammesführer nicht mit den internationalen
Truppen zusammenarbeiten, wenn sie befürchten müssen, in 18 Monaten
ohne deren Schutz dazustehen.
Ein weiteres Manko ist der afghanische Präsident Hamid Karsai. Dessen
korrupte und in weiten Teilen des Landes nicht anerkannte Regierung
wird auch mit den bis dahin ausgebildeten Polizei- und Armeeeinheiten
nicht in der Lage sein, Afghanistan zu befrieden. Obama wird sich
2011 also überlegen müssen, ob er das Land erneut den Taliban
überlässt - oder die US-Truppen länger bleiben. In beiden Fällen wäre
es besser gewesen, er hätte die Entscheidung jetzt schon getroffen.

Originaltext: Rhein-Neckar-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66730
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66730.rss2

Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0


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