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Nanosilber-Produkte auf dem Vormarsch. Neue BUND-Studie zu Risiken für Umwelt und Gesundheit

Geschrieben am 02-12-2009

Berlin (ots) - Der Einsatz winzigster Silberpartikel in immer mehr
Alltagsprodukten gefährdet die Wirkung des in der Medizin als
wichtiges Antibiotikum verwendeten Silbers. Der wachsende Eintrag
dieses sogenannten "Nanosilbers" in die Umwelt führt außerdem bei
Menschen und Tieren zu bislang unbekannten Gesundheitsrisiken.
Nanoteilchen, die tausendmal kleiner sind als der Durchmesser eines
menschlichen Haares, können die Blut-Hirn- oder die Plazenta-Schranke
überwinden und stehen im Verdacht, die Erbsubstanz von Lebewesen zu
schädigen. In Tierversuchen traten Schäden an Leber- und Nervenzellen
sowie Lungenschäden auf. Nanosilber ist das häufigste Nanomaterial in
Alltagsprodukten. Die Verbraucher wissen jedoch kaum, wo es überall
eingesetzt wird. Das sind Ergebnisse einer heute in Berlin
veröffentlichten neuen Studie des Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND) mit dem Titel "Nanosilber, der Glanz täuscht".

Heribert Wefers, BUND-Experte für Chemie und Nanotechnologie: "Die
hohe biologische Mobilität von Nanopartikeln und die damit
verbundenen Gefahren für Mensch und Umwelt sind nur unzureichend
erforscht. Die Bundesregierung muss deshalb handeln. Es muss
aufhören, dass die Hersteller mit unhaltbaren Versprechungen über die
angeblich so tollen Eigenschaften von Nanomaterialien immer mehr
riskante Produkte auf den Markt bringen."

Nanosilber wird als Zusatz zum Beispiel Farben und Kosmetika
beigefügt und dient zur Beschichtung von Oberflächen. Es soll die
Produkteigenschaften verändern und Haushaltsgegenstände sauberer
machen. Verpackungen, die dafür sorgen sollen, dass Obst und Gemüse
auch nach langer Lagerung frisch aussieht, angeblich keimtötende
Computertastaturen oder geruchshemmende Socken und Unterwäsche,
Kosmetika, Zahnbürsten, Wischtücher, Farben und Waschmaschinen - das
ist nur eine Auswahl von Produkten, die Nanosilber enthalten. Mehr
als 300 solcher Produkte sind bereits auf dem Markt, viele davon
lassen sich über das Internet bestellen. Der BUND schätzt die Menge
des in Deutschland pro Jahr eingesetzten Nanosilbers auf etwa eine
Tonne. Bereits in wenigen Jahren könne es zehnmal soviel sein.

Wilfried Kühling, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des
BUND: "Solange die Risiken für Umwelt und Gesundheit ungeklärt sind,
muss die Bundesregierung ein Vermarktungsverbot für Alltagsprodukte
mit Nanosilber verhängen. Außerdem müssen alle Produkte, die
Nanomaterialien enthalten, deutlich gekennzeichnet werden. Die Käufer
von Nano-Produkten im Unklaren zu lassen verstößt gegen elementare
Regeln des Verbraucherschutzes und gefährdet die Umwelt." Kühling
forderte Bundesumweltminister Norbert Röttgen auf, bei der
gegenwärtig laufenden Überarbeitung der EU-Biozid-Verordnung alle
Nanomaterialien einer gesonderten Bewertung zu unterziehen.

Die neue BUND-Studie "Nanosilber - der Glanz täuscht" finden Sie
im Internet unter
http://www.bund.net/fileadmin/bundnet/publikationen/nanotechnologie/2
0091202_nanotechnologie_nanosilber_studie.pdf oder als Kurzlink:
http://bit.ly/5T7aXI

Originaltext: BUND
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7666
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7666.rss2

Pressekontakt:
Heribert Wefers, BUND-Chemikalienexperte,
Tel. 030-27586-482 bzw.
Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher,
Tel. 030-27586-425/-489,
Mobil: 0171-8311051,
E-Mail: presse@bund.net,
www.bund.net


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