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Zementindustrie fordert Verstetigung der Infrastrukturinvestitionen / Bundesregierung muss Weg aus der Krise ebnen

Geschrieben am 02-12-2009

Berlin (ots) - Die deutsche Zementindustrie ist von der Krise und
der Rezession stärker in Mitleidenschaft gezogen worden, als dies von
der Branche Ende vergangenen Jahres noch erwartet worden war. Dies
zeigen vorläufige Zahlen zu Umsatz und Zementverbrauch für 2009. Der
ungünstige Trend wird sich zwar in 2010 noch nicht völlig umkehren
lassen. Nach dieser Durststrecke hofft die Branche allerdings, wieder
verstärkt auf den Wachstumspfad zurückzukehren. Hierbei ist aber
entscheidend auch die Bundespolitik gefragt, die finanziellen und
infrastrukturpolitischen Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass die
Bauwirtschaft wieder ihrer Rolle als Wachstumsfaktor für die
Gesamtwirtschaft gerecht wird, betonte Dr. Martin Schneider,
Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen
Zementindustrie in Berlin. Auch wenn die gesamtwirtschaftlichen
BIP-Schätzungen inzwischen nach oben korrigiert wurden, so wird der
Zementverbrauch in Deutschland gut 9 Prozent unter dem Vorjahreswert
liegen und auf 25 Mio. Tonnen zurückgehen. In 2010 wird sich die
Abnahme fortsetzen, allerdings mit einem Minus von 5 Prozent nur noch
halb so stark sein.

Die Umsätze der Zementbranche sanken in den Monaten Januar bis
September 2009 um 7,6 Prozent. Die Zahl der Arbeitsplätze konnte
allerdings mit rund 7.350 Beschäftigten stabil gehalten werden. Die
Trends in einzelnen Segmenten des Zementmarkts verlaufen dabei sehr
unterschiedlich. Für den Wohnungsbau insgesamt erwartet die Branche,
dass nach dem Abwärtstrend in 2009 und einer Stabilisierung in 2010
der Tiefpunkt durchlaufen ist. Ab 2011 kann mit einer schrittweisen
Erholung gerechnet werden. Ein deutlicher Rückschlag für die
Bauwirtschaft insgesamt, aber auch für die Zementindustrie, war der
rezessionsbedingte Rückgang im Bereich des Wirtschaftsbaus. Hier sind
die Baugenehmigungen in den ersten acht Monaten 2009 um fast ein
Drittel (29,3 Prozent) gegenüber dem Vorjahreszeitraum eingebrochen.
Eine gegenläufige Entwicklung ist für den Bereich der öffentlichen
Gebäude zu verzeichnen, in dem sich offenbar inzwischen die Wirkung
der staatlichen Konjunkturpakete bemerkbar macht.

Allein der Tiefbau hat in 2009 den allgemeinen Absatztrend der
Zementnachfrage etwas abfangen können. Die zusätzlichen Mittel aus
den Konjunkturprogrammen haben zu einer Belebung der Baunachfrage ab
Mitte des Jahres 2009 geführt und werden dieses Marktsegment
voraussichtlich bis ins Jahr 2011 hinein stützen.

Hier liegt nach Einschätzung von Dr. Schneider allerdings auch ein
Risiko, denn nach dem Anstieg der öffentlichen Investitionen für die
Bundesverkehrswege um insgesamt ca. 4 Mrd. Euro 2009 und 2010 drohen
mit Auslaufen der Konjunkturpakete wieder ein Absinken des
Investitionsvolumens und eine Investitionslücke. Zur Bewältigung der
nach wie vor großen Herausforderungen für Sicherung und Ausbau der
Verkehrsinfrastruktur dürfe, so Dr. Schneider, nicht wieder zu einer
Verkehrspolitik "nach Kassenlage" zurückgekehrt werden. Vielmehr
müssten die Investitionsmittel mit einer Reihe von Maßnahmen auf dem
erhöhten Niveau verstetigt werden. Hierzu gehörten u.a. stabile
Finanzierungskreisläufe für die
Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft, eine verlässliche
Zweckbindung der Lkw-Maut für die Fernstraßen sowie die Stärkung von
ÖPP-Projekten insbesondere im Verkehrswegebereich.

Erhebliche eigene Beiträge, um auf den Wachstumspfad
zurückzufinden, leistet die Zementbranche auch durch innovative
Marktstrategien. Hierzu gehört nicht zuletzt die Entwicklung,
Förderung und Hebung von Potenzialen im Bereich der
Energieinfrastruktur und hier insbesondere auch der erneuerbaren
Energien. Einer dieser attraktiven Wachstumsmärkte ist für die
Zementindustrie der Ausbau der Offshore-Windkraftanlagen in Nord- und
Ostsee. Die Bauindustrie schätzt das Investitionsvolumen in diesem
Bereich auf über 80 Mrd. Euro. Bei allem Engagement für die
klimafreundlichen neuen Energietechnologien müsse nach den Worten von
Dr. Schneider aber eine hohe Priorität darauf gelegt werden, die
Nutzung erneuerbarer Energien so schnell wie möglich konsequent dem
Prinzip der Wirtschaftlichkeit zu unterstellen. Zur Gewährleistung
der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie sei ein ausgewogener
Energiemix erforderlich, der höchsten Ansprüchen an
Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit gerecht werde.

Originaltext: Bundesverband der Deutschen Zementindustrie
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/25622
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_25622.rss2

Pressekontakt:
Ihre Ansprechpartnerin:
Susanne Hoffmann, Bundesverband der Deutschen Zementindustrie,
Telefon: 030 / 28002 - 225, Fax: 030 / 28002 - 250
hoffmann@bdzement.de
Die aktuellen Informationen finden Sie auch im Internet
unter http://www.BDZement.de


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