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Neues Deutschland: zum Entscheid der Schweizer über den Bau von Minaretten

Geschrieben am 30-11-2009

Berlin (ots) - Von den höchsten Bergen Europas stehen die meisten
- zumindest teilweise - in der Schweiz. Die Gefahr, sie könnten
demnächst mit einem Halbmond anstelle des üblichen Gipfelkreuzes
gekrönt werden, wurde bislang offenbar auf die leichte Schulter
genommen. Nach dem erfolgreichen helvetischen Volksvotum für ein
Verbot des Minarettbaus dürfte eine Initiative zur Rettung des
Gipfelkreuzes nicht mehr allzu bizarr anmuten. Eidgenössische
Kulturkämpfer arbeiten bereits an einer Wunschliste weiterer
Verdikte.
Ob ein Verzicht auf die Errichtung kultisch konnotierter Betontürme
allerdings die »Würde von Menschen« verletzt, wie der Interkulturelle
Rat in Deutschland bereits beklagt, ist wohl ebenso fraglich wie die
Sinnhaftigkeit der Forderung des religionspolitischen Sprechers der
Grünen, Moscheen müssten in Deutschland nun endlich in die
Innenstädte rücken.
Religionsfreiheit im 21. Jahrhundert sollte eigentlich auch
bedeuten, Religion von Politik frei zu halten - et vice versa. Die
politische Bevormundung beim Bau sogenannter Gotteshäuser ist da
ebenso fehl am Platze wie das Veranstalten sogenannter ökumenischer
Gottesdienste bei staatlichen und politischen Anlässen.
Immerhin könnte demnächst ein Muslim beim Europäischen Gerichtshof
für Menschenrechte auf den Abbau der Gipfelkreuze klagen, da die
Berge des Kontinents schließlich nicht nur den Christen gehören.
Absurd? Nicht absurder als ein Feldzug gegen Betontürme.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59019
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Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721


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