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Neues Deutschland: zur Bundestags-Debatte um den Afghanistan-Einsatz

Geschrieben am 26-11-2009

Berlin (ots) - Gestern begrüßte der Bundestagspräsident sehr
herzlich eine Delegation aus Afghanistan. Von der Besuchertribüne
herab mussten die Gäste dann erleben, wie es zugeht in einem Land,
das - so wurde im Bundestag abermals beteuert - Soldaten und
Polizisten ausschickt, um am Hindukusch demokratische Verhältnisse
aufzubauen, und dessen Verantwortliche mehr denn je die Kabuler
Regierung mahnen, etwas gegen Korruption und Amtsmissbrauch zu
unternehmen.
Da wird in Deutschland ein Minister erwischt, wie er ein
offenkundiges Kriegsverbrechen vertuscht. Jung und sein damaliges
Ministerium belogen das Parlament, die Staatsanwälte, die
Öffentlichkeit. Und während man ihm dies vorwarf, lächelte er frech
von der Regierungsbank herab. Statt reuevoll an die unschuldigen
Opfer zu denken und sich zu schämen
Doch nicht nur er hat Grund, sich zu schämen. Auch SPD-Steinmeier
sollte nicht den großen Oppositionsguru geben. Er müsste sich als
ehemaliger Kanzleramtschef, Vizekanzler und Außenminister nach seinem
Teil Verantwortung für Krieg und Kriegsgräuel befragen. Ähnliche
Nachdenklichkeit dürfte man von anderen Abgeordneten erwarten, die
immer wieder Ja sagen zum Soldatenexport an den Hindukusch.
Tausendmal gesagt, tausendmal wahr ist der Satz: Im Krieg stirbt die
Wahrheit zuerst. Ihre Totschläger sitzen auch in der deutschen
Regierung und im Parlament.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59019
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Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721


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