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Neues Deutschland: zu den Umfragewerten der SPD

Geschrieben am 25-11-2009

Berlin (ots) - Vielleicht lag es am Timing. Sich als 13. SPD-Chef
nach 1945 an einem Freitag den 13. wählen zu lassen - das war schon
ziemlich mutig von Sigmar Gabriel. Oder ist, nachdem die
Sozialdemokraten in Umfragen an der 20-Prozent-Marke gelandet waren,
eher als Mut der Verzweiflung zu werten. Aber obwohl Gabriel in
Dresden alles gegeben hat, sind die Wähler offensichtlich wenig
überzeugt. 19 Prozent - so tief ist die SPD noch nie gesunken.
Das nicht nur inszenierte Aufbruchsignal, das bei vielen Delegierten
mit ehrlicher Erleichterung empfangen wurde, ist »draußen« nicht
angekommen. Weil zwischen gefühlter und tatsächlicher Bewegung
Welten liegen. Während die Parteibasis schon dankbar war, verfehlte
Politik, schlechten Führungsstil oder die unsoziale Rente mit 67 beim
Namen nennen zu dürfen, ist das dem Wähler zu wenig. Der gibt sich
auch nicht mehr mit Absichtserklärungen zufrieden. Dazu hat er mit
der SPD in den letzten Jahren zu viel erlebt. Passiert im
Willy-Brandt-Haus nicht mehr als Stühlerücken und kommt Steinmeier im
Bundestag nicht über beleidigte Wir-waren-besser-Worte hinaus, wird
demnächst das Projekt 18 für die SPD Wirklichkeit. Nur allzu
verständlich wäre, wenn Gabriel »Herr: Es ist Zeit« rufen würde.
Aber als Lehrer kennt der freilich seinen Rilke, der in seinem
berühmten Herbstgedicht wenig Hoffnung macht: »Wer jetzt kein Haus
hat, baut sich keines mehr, wer jetzt allein ist, wird es lange
bleiben.«

Originaltext: Neues Deutschland
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Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721


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