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Politische Grenzen als Herausforderung - kulturelle Vielfalt als Chance / Aachener Hospizgespräche widmen sich der Palliativversorgung in Europa

Geschrieben am 24-11-2009

Aachen (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial ist abrufbar unter
http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

Immer vergleichbarer werden die Lebensverhältnisse im
zusammenwachsenden Europa, beim Sterben allerdings geht jedes Land
eigene Wege. Die Servicestelle Hospiz für Stadt und Kreis Aachen hat
sich dieser besonderen Entwicklung im 77. Hospizgespräch am 21.
November angenommen, um auf Hemmnisse hinzuweisen, um aber vor allem
voneinander zu lernen: Regional günstige Rahmenbedingungen und lokale
Erfolgsprojekte der Palliativversorgung sollten den rund 400
Besuchern der Tagung im Aachener Bildungszentrum der Grünenthal GmbH
bekannt gemacht und gemeinsam diskutiert werden.

Die ehemalige Gesundheitsministerin Ulla Schmidt betonte im Rahmen
der Veranstaltung die Bedeutung der europäischen Kooperation auch in
Fragen der Palliativversorgung: "Die Frage, wie eine Nation mit ihren
Sterbenden umgeht, ist ein Gradmesser für ihre humanitäre
Grundeinstellung. In Deutschland muss Artikel 1 des Grundgesetzes
'Die Würde des Menschen ist unantasbar' Motor sein für unser Handeln
- auch in der Palliativvversorgung," so die ehemalige
Gesundheitsministerin. Ulla Schmidt verwies in diesem Zusammenhang
vor allem auf die Tatsache, dass Deutschland bislang das weltweit
einzige Land sei, in dem es für Sterbende einen Rechtsanspruch auf
spezialisierte ambulante Palliativversorgung gibt. "Wir habe hier
eine Vorbildfunktion, und wir müssen alles dafür tun, dass dieser
Anspruch jetzt auch umgesetzt wird," so die aktive Unterstützerin der
Aachener und der bundesweiten Hospizbewegung.

Veronika Schönhofer-Nellessen, Leiterin der Aachener Servicestelle
Hospiz, erläutert den Ansatz für die international ausgerichtete
Tagungsthematik: "Wir kommen im Dreiländereck "Deutschland -
Niederlande - Belgien" mit sehr vielen unterschiedlichen Konzeptionen
zur Palliativversorgung in Berührung. Diese Unterschiede wollten wir
miteinander ins Gespräch bringen. Zugleich wollten wir aber auch auf
die unterschiedlichen gesetzlichen Rahmenbedingungen aufmerksam
machen, um daraus für die einzelnen Länder politische Forderungen
abzuleiten. Dabei ist die Möglichkeit grenzüberschreitende palliative
Versorgung von schwersterkrankter Menschen ein wichtiges Ziel." Mit
hochrangigen Referenten unter anderem aus Belgien, England,
Luxemburg, Niederlande, Österreich und Tschechien, haben damit die
77. Aachener Hospizgespräche erstmals den europäischen Horizont der
Palliativmedizin und der Hospizarbeit abgesteckt.

Die Vielfalt aber auch die vielfältigen Herausforderungen für
Palliativmedizin und Hospizarbeit auf europäischer Ebene wurden von
den zahlreichen internationalen Referenten und den hochrangigen
Gästen aus Politik, Wissenschaft und Medizin eindrucksvoll bestätigt.
So wies Martina Spinková von der Hospice Association Cesta domu in
Prag darauf hin, dass nur zwei Prozent der Sterbenden in Tschechien
eine hospizliche Betreuung erfahren. Für sie liegt die Überwindung
dieses Problems nicht allein im Bau von Hospizhäusern, sondern vor
allem in einer neuen Haltung dem Sterben gegenüber. Dr. Ruthmarijke
Smeding vom Marie Curie Palliative Care Institute in Liverpool
betonte besonders die unterschiedlichen Auffassungen in der
Einbeziehungen des Ehrenamtes in die Hospizarbeit: "Wir beobachten
hier eine besonders große Spannbreite, weil die verschiedenen Länder
in ihrer Entwicklung, aber auch in ihren Edukations- und
Gesundheitsstrukturen sehr unterschiedlich sind." Wim Janssen vom
Integraal Krankercentrum in Maastricht sieht allerdings gerade diese
unterschiedlichen politischen Rahmensetzungen als Quelle der
Kreativität und der Inspiration: "Man muss nur die Herausforderungen
annehmen."

Für Veronika Schönhofer-Nellessen sind diese vielfältigen
Ansichten eher Chance als Hemmnis: "Wir haben mit dem europäischen
Ansatz unseres 77. Hospizgesprächs gezeigt, dass die Hospizbewegung
in Europa weit über den kulturellen und politischen Rahmen der
einzelnen Länder hinausgeht. Wir sollten diese bunte Palette nutzen
um ein möglichst vielfarbiges Bild der europäischen Hospizbewegung zu
malen." Die politischen Verantwortlichen forderte Schönhofer-Nellesen
auf, von dieser Vielfalt zu lernen und die politische Rahmensetzung
zur palliativmedizinischen Versorgung entsprechend weit zu gestalten.

Über Grünenthal

Grünenthal strebt an, weltweit der bevorzugte Partner in der
Schmerzbehandlung für Patienten, Ärzte und Krankenkassen zu sein. Das
Unternehmen treibt Innovation voran, um europäischer Marktführer im
moderaten bis schweren Schmerz zu sein. Grünenthal ist ein
unabhängiges, deutsches Familienunternehmen, das weltweit in 34
Ländern Gesellschaften hat. Das 1946 gegründete Unternehmen
beschäftigte Ende 2008 in Deutschland rund 2000 Mitarbeiter, weltweit
rund 5200. Der Umsatz 2008 betrug rund 864 Millionen Euro.

Weitere Informationen unter: www.grunenthal.de .

Originaltext: Netzwerkstelle Hospiz für Stadt und Kreis Aachen
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66226
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66226.rss2

Pressekontakt:
Sabrina Gieß
Tel.: +49 241 569-3387, Fax: +49 241 569-1511,
sabrina.giess@grunenthal.com
Grunenthal GmbH, 52099 Aachen, Germany, www.grunenthal.com


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