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Südwest Presse: Kommentar zu Lafontaine

Geschrieben am 18-11-2009

Ulm (ots) - Es war ein Tag ganz nach dem Geschmack von Oskar
Lafontaine: Im saarländischen Landtag zog der wortgewandte
Spitzenmann der Linken noch einmal alle Register gegen den gerade
bestätigten Ministerpräsidenten Peter Müller und dessen
Jamaika-Koalition. Für die nächsten Monate war es die letzte
messerscharfe Replik des Linken-Parteichefs. Lafontaine pausiert
krankheitsbedingt.
Was das für die Linkspartei bedeutet, ist noch gar nicht abzusehen.
Fast verzweifelt klingen die Äußerungen, der einzigartige
Polarisierer sei für die kommenden Jahre unverzichtbar für die
Partei. Der breite Zuspruch ist mehr als eine Ermutigung für den
Krebskranken in einer persönlich schwierigen Zeit. Die Partei übt
Selbstbeschwörung. Die Linken brauchen Oskar Lafontaine mehr als sie
sich in den vergangenen Monaten eingestehen wollten. Der Politikprofi
aus dem Westen wurde von vielen als nicht teamfähig kritisiert, seine
herablassende Art als unzumutbar empfunden. Sein scharfer
Antikapitalismuskurs verstörte selbst pragmatische Linke aus dem
Osten. Doch ohne den Rhetoriker von der Saar wird es schwer für die
Linke. Das hervorragende Abschneiden der jungen Partei bei der
Bundestagswahl in den alten Bundesländern haben die Roten vor allem
ihm zu verdanken. Oskar Lafontaine kann Massen faszinieren. Dieses
Talent sicherte ihm eine Ausnahmeposition. Mit der Erkrankung
Lafontaines bricht bei der Linkspartei eine neue Etappe an. Stimmen,
die einen Generationswechsel anmahnen, werden sich nicht unterdrücken
lassen. Bei aller Ermutigung für den Kranken: Die Zeit nach Oskar
Lafontaine hat bei der Linkspartei bereits begonnen.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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