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Arbeitsrechte müssen auf die Agenda / Offener Brief: Kampagne für Saubere Kleidung nimmt nicht an Puma-Gesprächen im Kloster Banz teil

Geschrieben am 16-11-2009

Berlin (ots) - Die Kampagne für Saubere Kleidung wird an den
morgen stattfindenden Gesprächen im Kloster Banz nicht teilnehmen, da
grundlegende Themen zur Durchsetzung internationaler Arbeitsrechte
beispielsweise Existenzsichernde Löhne und Organisationsfreiheit in
den globalen Zulieferbetrieben nur ungenügend behandelt werden.

"In Kloster Banz bewirbt Puma gerne sein soziales Engagement, doch
bleibt dieses vor den Fabriktoren der Zulieferer stecken.", so Sandra
Dusch Silva von der Kampagne für Saubere Kleidung. Im vergangenen
Jahr konfrontierte die Kampagne für Saubere Kleidung den Konzern mit
dem Report "Die Hürden überwinden" mit massiven
Arbeitsrechtsverletzungen bei den Zulieferern. Gleichzeitig wurden
zentrale Forderungen zur Problemlösung aufgestellt: Einhaltung von
Gewerkschaftsfreiheit und Zahlung Existenz sichernder Löhne. Bis
heute kam das Unternehmen dem nicht nach.

Weiterhin wird im globalen Wettlauf um die vorderen Ränge der
Sportartikelmarken die Lasten durch "just in time" Produktion bzw.
keine finanzielle Beteiligung für Verbesserungsmaßnahmen auf die
Zulieferbetrieben und somit letztlich auf die ArbeiterInnen
abgewälzt. Erkenntnisse aus Untersuchungen, wie der JoIn-Initiative
(Joint Initiative for Corporate Accountability and Workers Rights),
einem Projekt bei dem Puma beteiligt war, werden nicht dazu genutzt,
dass diese in der gesamten Lieferkette umgesetzt werden. Eher wird
auf vorzeige Projekte und Alibiprodukte gesetzt.

"Für uns als Kampagne kann dieses strategische Vorgehen nur als
Mangel an wirklicher Bereitschaft zur Implementierung grundlegender
international verbriefter Arbeitsstandards eingeschätzt werden.", so
Berndt Hinzmann, Kampagne für Saubere Kleidung.

Damit sich die Situation der NäherInnen in den weltweiten
Zulieferbetrieben verbessert, muss Puma und die anderen Händler die
Einkaufspraxis verändern. Ein erster Schritt in diese Richtung ist,
dass die Unternehmen künftig vor allem bei Zulieferern ordern, die
höhere Sozialstandards einhalten und wo Gewerkschaftsfreiheit
respektiert wird. Das zentrale Problem der Löhne, die nicht zum Leben
ausreichen, kann durch die Umsetzung des Konzepts der JoIn-Lohnleiter
strategisch angegangen werden.

Der neue innovative Vorschlag von Partnern aus dem Süden versucht
ebenfalls konstruktiv das Problem anzugehen. Die Asiatische
Grundlohn-Kampagne (Asian Floor Wage Campaign) tritt gemeinsam mit
der Kampagne für Saubere Kleidung dem weltweiten Lohndumping
entgegen. Die Kampagne benutzt das Konzept der Purchaising Power
Parity (PPP) bzw. der Kaufkraftparität (KKP) der Weltbank. Für das
Jahr 2009 wurde der Wert von 475,00 $ PPP pro Monat als
Existenzsichernder Lohn errechnet. Auch über diese
zivilgesellschaftliche Initiative wurden Puma und andere Unternehmen
informiert. Die Zivilgesellschaft fordert dazu auf, nachhaltige
Strategien zur Verbesserung der Kernprobleme seitens Pumas oder in
einer "Sektorweiten Lösung" vorzulegen.

Nachhaltiges CSR-Engagement und Gesprächsforen müssen eine Basis
haben, bei der die Lösung der Kernprobleme ein zentraler Punkt ist.

"Die Banzer Gespräche scheinen dieses Jahr, eher als
Social-Clean-Washing vor der WM zu fungieren, um für Puma ein
Imagezugewinn zu erzielen.", so Sandra Dusch Silva. "Sollte Puma
einen konzeptionellen Vorstoß in den genannten Bereichen, Existenz
sichernder Lohn sowie Gewerkschaftsfreiheit, vorlegen, wird die Clean
Clothes Campaign - Kampagne für Saubere Kleidung darauf konstruktiv
reagieren", sagt Berndt Hinzmann.

Die Clean Clothes Campaign - Kampagne für Saubere Kleidung ist ein
weltweites Netzwerk von 300 Organisationen, die für die Verbesserung
der Arbeitsbedingungen in der Textil- und Bekleidungsindustrie
eintreten. In Deutschland gehören über 20 Organisationen zur
Kampagne, darunter das INKOTA-netzwerk und die Christliche
Initiative Romero.

Originaltext: Clean Clothes Campaign - Kampagne für Saubere Kleidung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/77911
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_77911.rss2

Pressekontakt:
Sandra Dusch Silva, Christliche Initiative Romero,
Tel.: (02 51) 8 95 03, Mobil: 0157 84 51 20 97, dusch@ci-romero.de
Berndt Hinzmann, INKOTA-netzwerk,
Tel.: (030) 42 89 111, Mobil: 0160 94 69 87 70, hinzmann@inkota.de


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