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Neue Westfälische: Die öffentliche Trauerfeier für Robert Enke Ja, würdig STEFAN BRAMS

Geschrieben am 15-11-2009

Bielefeld (ots) - Robert Enke hat seine letzte Ruhestätte
gefunden. Seiner Frau, seinen Angehörigen ist zu wünschen, dass auch
sie wieder Ruhe finden können - nach dieser Woche im emotionalen
Ausnahmezustand.
Denn was da in den vergangenen Tagen über den Suizid des
Nationaltorhüters Robert Enkes alles gesendet, berichtet und
geschrieben wurde, das kam in weiten Teilen einer Überdosis gleich.
Und auch angesichts der so massiv und öffentlich zur Schau getragenen
Trauer rieb man sich als Beobachter verwundert die Augen. Bei allem
Verständnis, dass Enke ein Idol war und die Umstände seines Suizids
viele Menschen aufgewühlt haben, die ganze öffentliche Trauer kam
überdimensioniert daher. Da wirkte die Ankündigung, der Sarg Enkes
werde öffentlich vor Zehntausenden Zuschauern im Hannoveraner Stadion
aufgebahrt, wie ein weitere Eskalationsstufe dieses Hypes.
Doch wer die Trauerfeier gestern erlebt hat, der muss einräumen: Sie
war würdig. Die Reden waren wohl gesetzt. Die Zeremonie war
angemessen, ja ergreifend. Die Menschen im Stadion zeigten echte
Trauer, verharrten schweigend, applaudierten - Voyeurismus war nicht
auszumachen. Und auch das Fernsehen wahrte Anstand und Abstand.
Dampfplauderer Reinhold Beckmann hielt sich zurück. Die Regie
verzichtete darauf, die tief erschütterte Witwe allzu oft ins Bild zu
zoomen. Das alles gab der Trauerfeier doch eine menschliche
Dimension.
Dennoch bleibt am Ende Skepsis. Denn angesichts der vielen Menschen,
die täglich gewaltsam zu Tode kommen, angesichts von 11.000 Menschen,
die allein hierzulande jährlich durch die eigene Hand sterben, wirkt
das, was wir in diesen Tagen erlebt haben, unverhältnismäßig. Uns ist
ein Zurück zu mehr Verhältnismäßigkeit zu wünschen. Nicht nur im
Umgang mit so traurigen Ereignissen wie diesem.

Originaltext: Neue Westfälische
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2

Pressekontakt:
Neue Westfälische
Jörg Rinne
Telefon: 0521 555 276
joerg.rinne@neue-westfaelische.de


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