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Neue Westfälische: KOMMENTAR Selbstmord von Nationaltorhüter Robert Enke Erschreckende Ausweglosigkeit HANS-JOACHIM KASPERS

Geschrieben am 11-11-2009

Bielefeld (ots) - Tränen, Trauer, Sprachlosigkeit - die deutsche
Öffentlichkeit reagierte auf den Selbstmord von
Fußball-Nationaltorwart Robert Enke in selten erlebter Einmütigkeit.
Von der Kanzlerin über Sportfunktionäre und Teamkollegen bis hin zu
den Fans von Hannover 96 äußerten gestern alle, die Enke persönlich
gekannt oder auch nur von der Tribüne beobachtet hatten, völlige
Fassungslosigkeit.
Natürlich ist es zum einen die Tatsache des Suizids an sich, die
betroffen macht. Vor welchem tiefen inneren Abgrund muss der seit
Jahren - von außen unbemerkt - an einer schweren Depression leidende
Sportler gestanden und welch erschreckende Ausweglosigkeit muss er
empfunden haben, um diesen Schritt zu gehen? Sicher, es hatte den
privaten Schicksalsschlag des Todes seiner Tochter vor drei Jahren
gegeben, doch mit der Rückkehr privaten Glücks (dank der kleinen
Adoptivtochter) und beruflichen Erfolgs (mit der Berufung ins
Nationalteam) wähnte doch jedermann den Keeper der 96er wieder auf
der Sonnenseite des Lebens.
Darüber hinaus tut besonders weh, dass niemand im Umfeld von Robert
Enke, auch nicht seine um den Gesundheitszustand ihres Mannes
wissende Frau und der behandelnde Arzt, die tragische Entwicklung
kommen sah. Gerade noch gab er nach dem HSV-Spiel scheinbar lockere
Interviews - nur 48 Stunden später setzte er seinem Leben ein
einsames Ende.
Dass Enkes Tod die ansonsten alles verschlingende Maschinerie des
Profi-Fußballs für einige Tage zum Stillstand bringt, ist gut und
richtig. Die Absage des Länderspiels gegen Chile war die einzig
angemessene Reaktion des Deutschen Fußball-Bunds auf die
Schreckensnachricht aus Hannover. Wenn der Sport schon nicht in der
Lage war, Robert Enke die Kraft zum Weiterleben zu geben, so hat er
zumindest die Pflicht, den Verstorbenen durch ein kurzes Innehalten
zu ehren.

Originaltext: Neue Westfälische
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2

Pressekontakt:
Neue Westfälische
Jörg Rinne
Telefon: 0521 555 276
joerg.rinne@neue-westfaelische.de


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