(Registrieren)

WAZ: Merkels Regierungserklärung - Etwas konkreter, bitte. Kommentar von Miguel Sanches

Geschrieben am 10-11-2009

Essen (ots) - Das heimliche Motto von Angela Merkels
Regierungserklärung lautet: Lasst mich mal machen. Wer sich damit
zufrieden gab und der Kanzlerin gestern eine Stunde lang im Bummelzug
folgte, von Allgemeinplatz zu Allgemeinplatz, hat blindes Vertrauen.
Von Merkels "Fünf-Punkte-Plan" sollte man nicht auf ein Konzept
schließen. Die Kanzlerin gab dem Bundestag ein "Rätsel" auf, wie die
SPD unkte. So weit, so pointensicher. Aber auch die Opposition
vermied es tunlichst, das Sudoku-Spiel mit Zahlen zu
vervollständigen. Da ist auf beiden Seiten viel Verunsicherung
darüber, wie die Finanzkrise zu meistern ist.
Eine Bringschuld hat Schwarz-Gelb. Union und FDP sind gewählt. Ihre
so genannte wirtschaftspolitische Philosophie hat Wettcharakter: Die
Regierung borgt sich Geld, um die Kurzarbeit zu verlängern, um die
Wirtschaft zu stützen und die Verbraucher über niedrigere Steuern bei
(Konsum-) Laune zu halten. Sie kauft sich Zeit.
Am sympathischsten ist Merkel, wenn sie - bei aller zur Schau
getragenen Entschlossenheit - "keine Garantie" für den Erfolg abgeben
will. Geht die Rechnung nicht auf, bleiben wir auf noch höheren
Schulden sitzen. Das ist die ganze Regierungskunst.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

236029

weitere Artikel:
  • WAZ: Wie ein Amt den Mann formt - Außenminister Guido W. Leitartikel von Ulrich Reitz Essen (ots) - Man wird ihn fast schon beschützen müssen, unseren neuen deutschen Außenminister. Der derzeitige Hauptvorwurf gegen Guido Westerwelle zielt auf seine lustvolle Anpassung an den Rest der Welt und an sein neues Amt. Guido ist nicht mehr Guido. Aus dem Provokateur aus elf Jahren Opposition ist binnen Wochen der Anpasser geworden. Gestern im Bundestag war er wieder zu sehen und zu hören, der neue Spitzen-Diplomat. Man stelle sich einen traurigen Moment lang vor, es wäre andersherum gekommen. Und der alte Guido wäre identisch mehr...

  • Höhn: Koalition ein "Hühnerhaufen" / Altmaier: "Zückerli" für Interessengruppen normales Phänomen Bonn (ots) - Bonn/Berlin, 10. November 2009 - Die stellvertretende Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Bärbel Höhn, wirft der schwarz-gelben Koalition Zerstrittenheit vor. In der PHOENIX RUNDE (Ausstrahlung heute, 22.15 Uhr) sagte Höhn, die Koalition sei schon jetzt "ein total zerstrittener Hühnerhaufen. Die Regierungserklärung ist noch gar nicht gelesen, da müssen die schon eine Klausur vereinbaren, wo sie die ganzen zerstrittenen Punkte wieder zusammenbringen." Der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Joachim mehr...

  • WAZ: Ausnahme. Kommentar von Theo Schumacher Essen (ots) - Mit dem "finalen Rettungsschuss", der als "gezielter Todesschuss" einst zu den Aufreger-Themen der Republik zählte, setzt NRW um, was andere Länder längst vollzogen haben. Viel zu lange hat es gedauert, bis Innenminister Wolf sein Polizeigesetz nach monatelangen Widerständen der CDU durchs Kabinett brachte, als weichgespülte Version. Immerhin: Die Regierung gibt Polizisten nun Flankenschutz in lebensbedrohenden Situationen. Sie entschärft ihr Rechtsrisiko. Das heißt nicht, dass der Finger am Abzug künftig lockerer sitzt, mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Soziales / Renten Osnabrück (ots) - Kalte Dusche Aus der wohlig warmen Wanne unter die eiskalte Dusche: Die deutschen Rentner erleben gegenwärtig extreme Wechselbäder. Auf überraschend satte Rentenerhöhungen im Sommer folgen jetzt magere Jahre, in denen es keine oder nur sehr geringe Anhebungen der Bezüge gibt. Das ist bitter - aber unvermeidlich. Denn an der Notwendigkeit, die Rentenversicherung zukunftsfest zu machen, hat sich nichts geändert. Die junge Generation wird extrem belastet. Sie muss für immer mehr Rentner aufkommen; ohne dauerhafte mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Regierungserklärung / Merkel Osnabrück (ots) - Ratlos, aber entschlossen Keine Schnörkel, keine Versprechen, dafür brutalstmögliche Ehrlichkeit. Kanzlerin Angela Merkel hat in ihrer ersten Regierungserklärung gar nicht erst versucht, Visionen zu wecken. Wie eine Buchhalterin der Krise hat sie den Deutschen eine Rechnung aufgemacht, die jede Illusion nimmt: Es wird 2010 noch schlimmer. Und ob es klappt, durch weitere gepumpte Staatsgelder die Wirtschaft anzukurbeln, ist auch nur eine vage Hoffnung. Die Kanzlerin ratlos, aber entschlossen. Das ist der Eindruck, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht