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Kölnische Rundschau: zu Opel

Geschrieben am 05-11-2009

Köln (ots) - Für die Opelaner muss es eine Katastrophe sein. Ein
Jahr lang geht nun schon der Nervenkrieg um ihre Arbeitsplätze. Nach
der jähen Wende im GM-Verwaltungsrat finden sie sich jetzt genau in
der hoffnungslosen Lage wieder, in der sie ihren Kampf vor Monaten
begonnen hatten. Besonders schlecht sehen diejenigen Politiker aus
dem Bund und den Ländern aus, die sich bereits als Opel-Retter feiern
ließen. Nun stehen sie öffentlich düpiert da. Ganz offensichtlich
wurde die ganz große Koalition von Merkel, Rüttgers über Steinmeier,
Steinbrück und Co. ausgebootet von einem ausgebufften US-Management.
GM hat eiskalt den Überbrückungskredit in
Höhe von 1,5 Milliarden Euro genommen und danach auf Zeit gespielt.
Als es der Rabenmutter GM schlecht ging, hat sie Opel verstoßen. Als
die Zeiten überraschend besser wurden, wurde Opel wieder an die
Brust der erstarkten Konzernmutter genommen. Ob dieser Schachzug von
Anfang an genau so geplant war, ist schwer zu sagen. Fest steht, dass
das GM-Management spätestens seit dem Sommer damit geliebäugelt hat.
Ein bezeichnendes Licht wirft das ganze Drama darauf, wie unter
schiedlich die politische Kultur diesseits und jenseits des Atlantiks
doch ist. Von dieser Kaltblütigkeit der US-Manager
wurden die Polit-Strategen der großen Koalition kalt erwischt.
Die US-Konzernlenker haben die Neigung der Deutschen erkannt, sich im
Zweifel schützend mit Milliardenschecks vor die Belegschaft eines
taumelnden Unternehmens zu stellen. Und sie haben ausgenutzt,
dass in Europa wegen schwieriger Abstimmungsprozesse mit
der EU der Verkauf viele Monate Vorlauf benötigen würde. Spätestens
nach dieser peinlichen Lektion sollten alle Regierenden hierzulande
verstanden haben: Der Staat sollte sich besser heraushalten,
wenn Unternehmen straucheln. Dies sollte auch im Fall GM/
Opel gelten. Wenn GM demnächst in Berlin anklopft und um Staatshilfe
bittet, kann die Antwort nur ein klares Nein sein. Noch einmal darf
sich die deutsche Politik auch nicht mit dem Schreckensszenario von
Jobverlusten erpressen lassen. Wenn General Motors für die
strategische Neuausrichtung Opel so dringend benötigt, wie
es der Konzern jetzt behauptet, dann müsste die europäische
Tochter auch die für die Sanierung fälligen Milliarden Euro
wert sein.

Originaltext: Kölnische Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70111
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70111.rss2

Pressekontakt:
Kölnische Rundschau
Engelbert Greis
print@kr-redaktion.de


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