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Neues Deutschland: zur Verkürzung der Wehrdienstzeit und die Folgen für den Zivildienst

Geschrieben am 03-11-2009

Berlin (ots) - Als der Bundestag im Jahre 1956 beschloss, die
allgemeine Wehrpflicht einzuführen, konnte niemand ahnen, dass dieser
Zwangsdienst den Zusammenbruch des Ostblocks überstehen würde. Die
Wehrpflicht ist ein Anachronismus, den man nun mit der geplanten
Verkürzung der Dienstzeit auf sechs Monate zu retten versucht. Doch
der faule Kompromiss zwischen einer Union, die sich zur Wehrpflicht
bekennt, und einer FDP, die diese am liebsten vollständig »aussetzen«
möchte, offenbart seine Schwächen. Die Koalitionäre hatten nicht
bedacht, dass die damit einhergehende Verkürzung des Zivildienstes
viele Wohlfahrtsverbände vor ungeheure Probleme stellt. Denn Zivis
verrichten oftmals anspruchsvolle Pflegearbeit in Altersheimen oder
Krankenhäusern. Sie müssen im Umgang mit Mensch und Technik geschult
werden. Das kostet Zeit. Wenn diese weiter verkürzt wird, lohnt sich
der Einsatz in vielen Bereichen nicht mehr. Schon die vorangegangenen
Dienstzeitkürzungen hatten den Verlust Zehntausender Zivi-Stellen zur
Folge.
Der früher Ersatzdienst genannte Zivildienst ist ein Auslaufmodell.
Seine endgültige Abschaffung muss jedoch kein Verlust sein. Den
politischen Willen vorausgesetzt, ließen sich innerhalb kürzester
Zeit Alternativen schaffen. So könnte man das freiwillige soziale
Jahr weiter ausbauen und die Wohlfahrtsverbände finanziell besser
ausstatten, damit diese zusätzliches Pflegepersonal anstellen können.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59019
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Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721


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