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WAZ: Guttenbergs Afghanistan-Politik - Leicht verdienter Beifall - Leitartikel von Dirk Hautkapp

Geschrieben am 03-11-2009

Essen (ots) - Karl-Theodor zu Guttenberg weiß, wie mit Worten
Wirkung zu erzielen ist. Weil ihm hier niemand im Kabinett etwas
vormacht, ist es leicht verdienter Beifall, den der CSU-Politiker mit
seiner rhetorischen Klarstellung der Verhältnisse in Afghanistan
einsammeln darf. Kriegsähnliche Zustände endlich kriegsähnliche
Zustände zu nennen, wohlgemerkt: nicht Krieg, macht aber noch keinen
guten Verteidigungsminister.
Dazu braucht es, was Afghanistan angeht, mehr. Etwa eine
schonungslose Debatte über Sinn und Notwendigkeit des Einsatzes, der
in einer Vergeblichkeitsfalle zu versinken droht. Die Taliban -
wieder obenauf. Die neue, alte Regierung Karsai - international
schlecht beleumundet und labil. Die Amerikaner - uneins in der Frage,
ob zehntausende zusätzliche Soldaten das Land doch noch befrieden
können oder ein zweites Vietnam schaffen. Die deutsche Öffentlichkeit
- mehrheitlich für den Abzug der Bundeswehr. In dieser Gemengelage
sachlich darüber zu streiten, was Deutschland am Hindukusch (noch)
erreichen will und kann und was es dafür zu investieren bereit ist,
verlangt mehr Mut und Strategie als semantische Korrekturen.
Abwarten, ob Guttenberg auch hier Beifall bekommt.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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