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EU-Flüchtlingspolitik gefährdet Menschenleben - ÄRZTE OHNE GRENZEN fordert menschenwürdige Politik

Geschrieben am 20-10-2009

Berlin (ots) - ÄRZTE OHNE GRENZEN hat in Berlin die neue
Bundesregierung aufgefordert, sich für die menschenwürdige Behandlung
von Migranten und Flüchtlingen einzusetzen. Mitglieder der
Organisation sind durch die Spree geschwommen und haben diese
Botschaft mit einer großen Flaschenpost zu den Politikern gebracht.
Die Menschen setzen immer wieder ihr Leben aufs Spiel, um auf der
Suche nach Zuflucht, Schutz und besseren Lebensbedingungen nach
Europa zu gelangen. "Wir fordern mit dieser Aktion, dass bei der
Aufnahme der Migranten und Flüchtlinge Mindeststandards eingehalten
werden, so wie sie in der europäischen Gesetzgebung und im
internationalen Recht festgelegt sind", sagte Frank Dörner,
Geschäftsführer von ÄRZTE OHNE GRENZEN in Deutschland.

Die Mitarbeiter in den Projekten auf Malta, in Italien und
Griechenland sehen seit vielen Jahren, dass die Menschen bei ihrer
Ankunft immer dringender medizinische Hilfe benötigen, da sie
aufgrund der harten Fahrt über das Mittelmeer oft in
lebensbedrohlichem Zustand in Europa ankommen. Restriktivere
Einwanderungsbestimmungen und verstärkte Grenzkontrollen halten die
Menschen nicht davon ab, vor Krieg, Gewalt, Hunger und extremer Not
in ihrer Heimat zu fliehen. "Die gefährliche Reise zu wagen, ist ihre
einzige Chance. Dafür gehen sie immer größere Risiken ein. Sie sitzen
in völlig überfüllten Booten, müssen Umwege fahren und Wasser und
Nahrung reichen meist nur die ersten Tage", sagte Dörner.

Die Migranten und Flüchtlinge sind nach den Erlebnissen oft
traumatisiert. Viele haben Familienmitglieder auf der Flucht
verloren, sind unterwegs in Haft misshandelt worden und haben ihr
Leben auf der Fahrt über das Mittelmeer riskiert. "Eine medizinische
und psychologische Betreuung bei ihrer Ankunft ist unerlässlich",
betonte Dörner.

Nach ihrer Ankunft in Europa werden die Neuankömmlinge in
Auffanglager gebracht. Es kann sein, dass sie dort bis zu 18 Monate
festgehalten werden. Dort leben sie oft unter prekären Bedingungen,
haben keinen oder nur begrenzten Zugang zu medizinischer Versorgung
und eine ungewisse Zukunft. "ÄRZTE OHNE GRENZEN verurteilt, dass
schutzlose Menschen systematisch in Lagern gefangen gehalten werden
und fordert die neue deutsche Bundesregierung auf, sich für die
menschenwürdige Behandlung der Migranten und Flüchtlinge
einzusetzen", so Dörner.

Am Spreeufer stehen Holzfiguren, stellvertretend für die Migranten
und Flüchtlinge an Europas Mittelmeerküsten, und erzählen ihre
Geschichten. Eine Ausstellung mit Fotos und gemalten Bildern, die
Patienten in einer Therapiesitzung mit ÄRZTE OHNE GRENZEN auf Malta
erstellt haben, zeigen die dramatische Situation der Migranten und
Flüchtlinge auf Malta.

Seit dem Jahr 2000 leistet ÄRZTE OHNE GRENZEN medizinische
Nothilfe für Migranten und Flüchtlinge, die die europäischen Küsten
mit Booten erreichen. Die Mitarbeiter von ÄRZTE OHNE GRENZEN
versorgen die Ankommenden auf Malta, in Italien und Griechenland
medizinisch und bieten ihnen psychologische Unterstützung an.

Originaltext: Ärzte ohne Grenzen
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6684
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6684.rss2

Pressekontakt:
Fotos und Interviews finden Sie auf www.aerzte-ohne-grenzen.de
unter der Rubrik Pressemitteilungen. Weitere Informationen:
Christiane Winje, 030-700 130 240, 0163-8808 405,
christiane.winje@berlin.msf.org


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