(Registrieren)

Stifterverband fordert mehr Stifterautonomie und schlanke, effiziente Kontrollstrukturen

Geschrieben am 19-10-2009

Essen (ots) -

- Stiftern und Stifterinnen soll es zu Lebzeiten in allen
Bundesländern möglich sein, Stiftungssatzungen anzupassen
- Die Prüfungen durch Finanzverwaltung und Stiftungsaufsicht müssen
synchronisiert werden, um Doppelprüfungen gleicher Sachverhalte zu
vermeiden.

Anlässlich des 7. Stiftertages am 21.10.2009 bekräftigt der
Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft seine Empfehlungen an
die neue Bundesregierung durch Präzisierungen im Bürgerlichen
Gesetzbuch in allen Bundesländern sicherzustellen, dass Stifterinnen
und Stiftern das generelle Recht zu Änderungen der Stiftungssatzung
erhalten.

Die Entscheidung zu stiften ist eine Lebensentscheidung von großer
Tragweite. Das eigene Vermögen wird dauerhaft gemeinnützigen und
wohltätigen Zwecken zur Verfügung gestellt. 90 % aller Stiftungen
werden zu Lebzeiten des Stifters der Stifterin errichtet. Stifter
bringen sich immer häufiger aktiv in die Stiftungsarbeit ein,
gestalten diese mit und sind an der Umsetzung der jeweiligen
Förderprogramme tatkräftig beteiligt. Die Grundlage der
Stiftungsarbeit ist die Stiftungssatzung, die auf der Basis des
Stifterwillens festgeschrieben und von der Aufsichtsbehörde genehmigt
wurde. Ist diese Satzung einmal anerkannt, gilt sie in einigen
Bundesländern als nahezu unumstößlich. Der Stifter kann nicht mehr
korrigieren, wenn er bei der aktiven Stiftungsarbeit erkennt, dass
andere gemeinnützige Zwecke eher einer Förderung bedürfen. Der
Stifterverband fordert daher zu Lebzeiten des Stifters
bundeseinheitlich mehr Änderungskompetenz, wie sie beispielsweise in
Nordrhein-Westfalen bereits gesetzlich gestattet ist.

Stiftungen werden derzeit durch zwei Behörden, die
Finanzverwaltung und die Stiftungsaufsichtsbehörden mit
unterschiedlicher Zielrichtung geprüft. Dabei werden gleiche
Sachverhalte, wie z.B. das Rechnungswesen und die Zweckverwirklichung
doppelt geprüft. In Erwartung einer weiter wachsen Anzahl
gemeinnütziger Stiftungen - in 10 Jahren hat sich die Anzahl der
Stiftungen verdoppelt - kann eine gleichbleibend effiziente Kontrolle
ohne Ausweitung der staatlichen Budgets nur vermieden werden, wenn
die Prüfungen der Behörden aufeinander abgestimmt werden. Da die
Finanzverwaltung das Rechnungswesen und die Mittelverwendung bereits
durchgängig prüft, könnten entsprechende Kontrollen der
Stiftungsaufsichten entfallen. Auf die Einschaltung von externen
Prüfern zur Entlastung der Stiftungsaufsichten auf Kosten der
Stiftungen könnte dann meist verzichtet werden. Eine so
synchronisierte und genauso effiziente Staatskontrolle hätte vor
allem für kleine Stiftungen und solche mittlerer Größe gleichzeitig
die positive Wirkung, dass sie durch Senkung des Verwaltungs- und
Prüfungsaufwands mehr Mittel für gemeinnützige Zwecke einsetzen
könnten.

Das DSZ - Deutsche Stiftungszentrum im Stifterverband für die
Deutsche Wissenschaft verwaltet über 430 Stiftungen aus den Bereichen
Bildung und Wissenschaft, Kunst und Kultur sowie Soziales. Die
Vermögen dieser Stiftungen wurden im Jahr 2008 mit 161 Mio. Euro neu
und zusätzlich dotiert und betrugen zum Jahresende insgesamt 2 Mrd.
Euro. Aus Erträgen und Spenden konnten diese Stiftungen 121 Mio. Euro
für die Förderung von Projekten und die Dotierung von Rücklagen
bereitstellen.

Originaltext: DSZ Deutsches Stiftungszentrum GmbH
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/73964
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_73964.rss2

Pressekontakt:
Nicole Germeroth - Referentin Stiftungskommunikation
DSZ - Deutsches Stiftungszentrum im Stifterverband für die Deutsche
Wissenschaft, Barkhovenallee 1, 45239 Essen, Tel: 0201/8401-204,
www.deutsches-stiftungszentrum.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

231518

weitere Artikel:
  • redmark verein informiert: Neue Steuervorgaben zum Ehrenamts-Freibetrag jetzt amtlich München (ots) - Mit einem lange erwarteten Schreiben hat das Bundesfinanzministerium (BMF) weitere Vorgaben zu den gemeinnützigkeitsrechtlichen Folgerungen bei Anwendung des Ehrenamts-Freibetrags nach § 3 Nr. 26a EStG bekannt gegeben. Für gemeinnützige Vereine wird der Anwendungsbereich damit nochmals konkretisiert: Wenn ehrenamtliche Vorstände pauschale Aufwandsentschädigungen oder Sitzungsgelder erhalten, müssen die Vereins- oder Verbandssatzungen bis spätestens 31. Dezember 2010 über die Mitgliederversammlung angepasst bzw. geändert mehr...

  • Statement GlaxoSmithKline zur Vorab-Meldung des Spiegels vom 17.10.2009 zu den Pandemie-Impfstoffen und der Bestellung für die Bundesregierung München (ots) - GlaxoSmithKline nimmt zur Vorab-Meldung im Spiegel (online) wie folgt Stellung: Die Entscheidung des Innenministeriums, einen anderen Impfstoff für die Bundesregierung zu bestellen als für die Gesamtbevölkerung, ist legitim. Hingegen rechtfertigt diese Entscheidung keinen Rückschluss auf eine Differenzierung in bessere oder schlechtere Impfstoffe - Pandemrix® ist wie zwei weitere Impfstoffe von der Europäischen Zulassungsbehörde EMEA am 30. September 2009 zur Verwendung in 27 Mitgliedsländern zugelassen worden. mehr...

  • Martina Bunge: Regierung agiert bei Grippeimpfung als erste allgemeine Verunsicherung Berlin (ots) - "Die Bundesregierung handelt bei der Impfung gegen die Schweinegrippe als erste allgemeine Verunsicherung. Indem sie für sich und ihr nach geordnete Einrichtungen einen anderen Impfstoff gegen den Schweingrippe-Virus H1N1 geordert hat, als die breite Mehrheit der Bevölkerung bekommen soll, erweist sie einer planvollen Pandemiebekämpfung einen Bärendienst", kritisiert Martina Bunge die jetzt bekannt gewordene Entscheidung der Bundesregierung. "Das ist unverantwortlich." Die Abgeordnete der Fraktion DIE LINKE und Vorsitzende mehr...

  • Am Dienstag zu Gast bei "Links-Rechts": Bodo Ramelow / N24-Talk am 20.10.2009, um 23:30 Uhr Berlin (ots) - Am Dienstag, 20.10.2009, um 23.30 Uhr ist Bodo Ramelow, linker Ministerpräsidentenkandidat und Landtagsabgeordneter in Thüringen, zu Gast bei "Links-Rechts". Nach den gescheiterten Sondierungsgesprächen von SPD, Grünen und Linke in Thüringen und dem Saarland stellt sich eine Frage: Ist die deutsche Politik noch nicht reif für Linksbündnisse? Wovor scheut sich die SPD? Was hält die Grünen ab, sich für ein Linksbündnis zu entscheiden. Und was ist von der neuen Bundesregierung zu erwarten? Die schwarz-gelben Koalitionsverhandlungen mehr...

  • Der Tagesspiegel: Barmer-Chef: Debatte um gesonderten Schweinegrippe-Impfstoff für Politiker senkt Impfbereitschaft um weitere fünf Prozent Berlin (ots) - Berlin - Der Vorstandschef der Barmer Ersatzkasse, Johannes Vöcking, hat die Entscheidung, Bundesregierung und hohe Bundesbeamte mit einem anderen Serum gegen die Schweinegrippe impfen zu lassen als den Rest der Bevölkerung, als "politisch total unklug" bezeichnet. Der Eindruck, dass es für Politiker "Extrawürste" gebe, sei schädlich, sagte Vöcking dem Berliner "Tagesspiegel" (Dienstagsausgabe). "Sie hätten sich einreihen und die Bereitschaft zeigen müssen, mit demselben Serum geimpft zu werden wie alle andern." Schließlich mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht