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LVZ: Lotto-Experte Adams kritisiert Lotto-Reform

Geschrieben am 12-10-2009

Leipzig (ots) - Kritik an höheren Spieleinsätzen - Deutscher
Lottoblock sollte sich nicht wie ein Privatunternehmen aufführen /
Neue Gewinnchancen mit Superzahl und Zweier plus Superzahl sind
"reine Augenwischerei" - Ausschüttung bleibt immer gleich

Leipzig. Der Lotto-Experte Michael Adams hat die geplante
Lotto-Reform kritisiert. "Wenn der Deutsche Lottoblock jetzt als
Reaktion auf gesunkene Umsätze mit teureren Spieleinsätzen reagiert,
dann benimmt er sich wie ein Privatunternehmen. Das ist aber nicht
gewollt, Glücksspiel sollte eine Freizeitbeschäftigung bleiben und
nicht mehr und mehr zu einem Wirtschaftszweig mit wachsenden Profiten
werden", sagte Adams der "Leipziger Volkszeitung" (Dienstag-Ausgabe).
Der deutsche Glücksspielmarkt sei mit insgesamt 32 Milliarden Euro
Jahresumsatz nicht gerade klein. "Die Verluste beim klassischen Lotto
erklären sich durch die sprunghaft gestiegenen Umsätze bei
Online-Glücksspielen. Der Markt insgesamt bleibt eher gleich." Es sei
jedoch falsch anzunehmen, in Krisenzeiten spielten die Menschen mehr
Lotto. "Das ist eine Legende, die schon oft widerlegt wurde."

Der Hamburger Wirtschaftsjurist, der auch Mitglied im Fachbeirat
Glücksspielsucht ist, bezweifelt zudem, dass es nach der Lotto-Reform
höhere Gewinnchancen für Spieler gebe. "Das ist doch reine
Augenwischerei. Die Hälfte der Einsätze geht weiterhin verloren, es
gibt dadurch nicht mehr Geld zur Ausschüttung." Wenn die Reform
tatsächlich mehr Gewinngerechtigkeit zum Ziel habe, dann müsse das
Ausschüttungssystem radikal verändert werden. "Lieber eine halbe
Million Euro für 100 Spieler, als 50 Millionen Euro für einen
Gewinner. Hier muss der Hebel angesetzt werden", so Adams.

Der geplante Zweier mit Superzahl als neue Minigewinn-Möglichkeit
sei da leider nur ein halbherziger Schritt. "Wenn durch die geplanten
Mehreinnahmen gleichzeitig der Jackpot weiter anwächst, dann wird
diese Fehlentwicklung weiter verschärft. Wir brauchen gerade beim
Jackpot dringend eine Obergrenze von höchsten 10 Millionen Euro. Auch
hier gilt: Besser den Jackpot auf untere Gewinnklassen ausschütten,
damit mehrere Spieler mehr gewinnen." Der Werbeeffekt bliebe auch bei
einem begrenzten Jackpot erhalten. "Aber wir müssen wegkommen von
irrwitzigen Jackpotspiralen von über 30, 40 Millionen Euro, die
jedesmal einen Herdentrieb verursachen, bei denen viele Spieler die
realen, minimalen Gewinnchancen komplett ausblenden", so Adams.

Freundliche Grüße

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351
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Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Redaktion

Telefon: 0341/218 11558


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