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Kölnische Rundschau: zu Saarland/Jamaika

Geschrieben am 12-10-2009

Köln (ots) - Was war in den letzten Wochen nicht alles über
künftige Dreier-Koalitionen in Deutschland spekuliert worden. In
erster Linie drehten sich die Fantasien natürlich um Rot-Rot-Grün.
Wenn schon nicht im Bund, so schien dies doch die Chance der
Sozialdemokraten
in den Ländern zu sein. Die "klassische" Ampel fand nur noch in
unrealistischen Planspielen von Kanzlerkandidat Steinmeier statt.
Doch angesichts der Animositäten zwischen Liberalen und Grünen im
Bund war sie chancenlos. Dass nun ausgerechnet die ehemals "schwarze"
Ampel - heute lieber Jamaika genannt - als erste Dreierkoalition zum
Zuge kommen könnte, darauf haben sicher nicht viele politische
Beobachter gewettet. Denn im Saarland lief alles auf
Rot-Rot-Grün hinaus. Anders als in Thüringen - wo sich die SPD in
heftigen innerparteilichen Turbulenzen befindet - schien es so klar:
Die Saar-SPD ist stärker als die Linke, die sich zuletzt nahezu
handzahm zeigte. Zudem verliefen die Gespräche zwischen SPD und
Grünen geradezu harmonisch. Warum also die spektakuläre
Wendung? Vielleicht zum letzten Mal hat der "Oskar"-Faktor
eine entscheidende Rolle gespielt. Mit populistischen Sprüchen hat
der frühere Ministerpräsident so ziemlich alle Konkurrenten verletzt.
Während er aber seine "alte Liebe" SPD zuletzt relativ pfleglich
behandelte, weil er auf Rot-Rot setzte, ließ er keine Gelegenheit
aus, die Grünen zu attackieren. Dass er sich jetzt entschloss, auf
die Fraktionsführung in Berlin zu verzichten, um sich "intensiver um
das Saarland" kümmern zu können, hat sicher
den Ausschlag gegeben für die Entscheidung. Es war wohl die Furcht
vor einem "Nebenministerpräsidenten" Lafontaine und seinen möglichen
Allüren und Querschüssen, die Rot-Rot-Grün an der Saar verhindert
hat. Auch wenn die Entscheidung im Saarland derzeit kein
Vorbild für die Bundespolitik ist: Die Entscheidung markiert
den endgültigen Bruch mit den gewohnten Lagern. Und vielleicht kommt
ja trotz der Turbulenzen in Thüringen die Variante Rot-Rot-Grün noch
dazu.

Originaltext: Kölnische Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70111
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70111.rss2

Pressekontakt:
Kölnische Rundschau
Engelbert Greis
print@kr-redaktion.de


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