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Lausitzer Rundschau: Zur Entscheidung der Grünen für "Jamaika" im Saarland Eine politische Premiere

Geschrieben am 11-10-2009

Cottbus (ots) - So schnell kann's gehen: Noch im Wahlkampf hatte
der saarländische CDU-Ministerpräsident Peter Müller seinen
dunkelroten Landsmann Oskar Lafontaine zum politischen Hauptfeind
Nummer eins erklärt. Nun müsste er sich eigentlich bei Lafontaine
bedanken, dass der ihm die Macht erhält. Lafontaines unerwarteter
Entschluss, Berlin gegen die Provinz zu tauschen, falls es dort zu
Rot-Rot-Grün käme, hat dem grünen Königsmacher Hubert Ulrich die
Steilvorlage für eine Änderung des Spielplans geliefert: An der Saar
kommt es zu einem Jamaika-Bündnis, dem ersten in der Geschichte der
Bundesrepublik. Damit zeigen die Grünen endgültig, dass sie nicht
unbedingt mehr ein "geborenes Mitglied" des linken Lagers sein
wollen, sondern sich auch als Scharnier zwischen den beiden
politischen Blöcken verstehen.
Der grünen Chefetage in Berlin wäre eine andere Entscheidung sicher
lieber gewesen. Doch wird man auch dort erkennen, dass sich der
Grünen-Beschluss von der Saar gerade in einem Fünf-Parteien-System
noch als strategischer Vorteil erweisen kann. Denn die Landes-CDU
ging bis an den Rand der Selbstverleugnung, um die Ökopartei ins Boot
zu holen. Das stärkt deren Einfluss.
Bei Lafontaine wiederum dürfte sich die Trauer in Grenzen halten.
Erstens gibt es an der Saar nichts zu verteilen, weil das Land
abgrundtief verschuldet ist. Und zweitens steht in Brandenburg schon
die nächste linke Regierungsbeteiligung vor der Tür. Richtig bitter
ist die grüne Entscheidung nur für die SPD. Das Verlierer-Image klebt
wie Leim an den Sozialdemokraten.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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