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WAZ: Sachlich bleiben - Kommentar von Angelika Wölk

Geschrieben am 30-09-2009

Essen (ots) - Ein 16-jähriger muslimischer Schüler hat es
geschafft, eine bundesweite Debatte über Gebetsräume in den Schulen
auszulösen. Das zeigt einmal mehr: Wenn es um Religion geht, und vor
allem um den Islam, dann geht es immer auch um Emotionen, um tiefe
Ängste und um Ideologie.

Doch das Urteil des Berliner Verwaltungsgericht sollte mit
Nüchternheit bewertet werden. Sicherlich muss eine staatliche Schule
religiöse Neutralität strikt wahren. Das heißt, Muslime müssen keine
Kreuze im Klassenzimmer ertragen. Genauso wenig dürfen muslimische
Schüler einen eigenen Gebetsraum für sich beanspruchen. Nur: Das hat
das Gericht auch nicht verlangt. Wer jetzt davon redet, Schulen
müssten Turnhallen umwidmen, redet über eigene Albträume, nicht über
den Richterspruch.

Religionsfreiheit bedeutet, dass kein Schüler daran gehindert
werden darf, seinen religiösen Pflichten nachzukommen. Das hat das
Urteil bestätigt. Nicht mehr und nicht weniger.

Hier und nur hier liegt aber ein Problem. Das Urteil hat eine
Wirkung. Die besagt: Hier wird Abgrenzung demonstrativ ausgelebt.
integrationspolitisch ein falsches Signal.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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