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Lausitzer Rundschau: Das Verlegenheits-Duo Die SPD hofft auf Steinmeier und Gabriel

Geschrieben am 29-09-2009

Cottbus (ots) - Jetzt ist er also Fraktionsvorsitzender, der
Neu-Brandenburger Frank-Walter Steinmeier - nur
Fraktionsvorsitzender. Der Mann rückt scheinbar nach vorne,
tatsächlich aber wieder ins zweite Glied. Die Partei führen soll ein
anderer, Noch-Umweltminister Sigmar Gabriel höchstwahrscheinlich. Dem
traut die geschrumpfte SPD-Truppe eher zu, dass sie wieder ein wenig
wächst in der Wählergunst. Die am Dienstag in aller Hektik
hervorgezauberte Doppelspitze offenbart eine Partei im Übergang, die
ihr Führungspersonal als Platzhalter für bessere Zeiten bestimmt.
Denn Noch-Außenminister Steinmeier, der Parlamentsneuling, ist eine
selbsternannte Verlegenheitslösung, die sich schon nach zwei Tagen
halbiert. Und Gabriel wird so viel Zeit gar nicht haben, wie der
einstige Rock-Beauftragte der Partei bräuchte, um vom Tausendsassa
zum glaubwürdigen Volkstribun zu mutieren.
Mit solch einer Lösung droht der Partei zumindest auf den ersten
Blick die Fortsetzung des Führungschaos', das seit dem Abgang von
Brandenburgs Ministerpräsidenten Matthias Platzeck ihr Markenzeichen
wurde. Und doch könnte mit dieser Zufalls-Doppelspitze so etwas wie
die Erneuerung der Partei ihren Anfang nehmen. Denn sie kam ja nur
zustande, weil endlich ansatzweise der Blick auf die Wirklichkeit um
sich greift. Der am Wahlabend in Schröder-Manier vorgetragene
Anspruch Steinmeiers, jetzt die Verantwortung zu übernehmen, ist der
nüchternen Erkenntnis gewichen, dass da einer in zu großen Stiefeln
marschieren würde. Und Gabriel, der gerne die Primadonna spielt, muss
jetzt notgedrungen Teamarbeit lernen.
So könnte aus dem verkorksten Neuanfang doch noch ein Luftholen
werden für die schwierigen Zeiten, die vor der deutschen
Sozialdemokratie liegen. Steinmeier und Gabriel wären damit die
Platzhalter, die den Weg ebnen für die wesentlich wichtigere Debatte
um die inhaltliche Orientierung der Partei. Der eine bringt immerhin
dafür die Bereitschaft mit, dienlich zu sein, und der andere zeichnet
sich durch intellektuelle Neugier aus.
Etwas Besseres hat die älteste der deutschen Parteien, die so große
Verdienste vorzuweisen hat, derzeit nicht zu bieten, und als Demokrat
kann man nur wünschen, dass sie damit wenigstens überlebt.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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