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Lausitzer Rundschau: Zu Naher Osten: Erste Bewegung

Geschrieben am 24-07-2006

Cottbus (ots) - Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu Naher Osten:

Man spricht vom Waffenstillstand im Nahen Osten. Und gleich einem
doppelten. Zwischen Israel und der Hisbollah, unter den
Palästinensern und zwischen ihnen und Israel. Endlich.
Weil es die amerikanische Außenministerin Condoleezza Rice ist, die
den Waffenstillstand im Krieg Israel gegen Hisbollah als "dringlich"
empfindet, wird dieser in nächster Zeit zu Stande kommen. Nicht heute
und nicht morgen, auch nicht übermorgen, aber wohl nächste Woche.
Vorher aber müssen die indirekten Verhandlungen erst einmal richtig
anlaufen. Und zuallererst haben die Konfliktseiten ihre
Ausgangspositionen einzunehmen und klarzumachen. Gerade dies ist aber
recht schwierig. Denn noch immer wollen beide Seiten eine Fortsetzung
der Kämpfe in der Überzeugung, nur mit militärischen Mitteln die
Gegenseite entscheidend schwächen und damit deren Ausgangspositionen
unterminieren zu können.
Dass aber unter der Oberfläche zumindest die Vorbereitungen für
Verhandlungen bereits auf Hochtouren laufen, hat nach seiner
erfolgreichen Kurzvisite in der Krisenregion Frank-Walter Steinmeier
"vorsichtig optimistisch" festgehalten: Es gebe Anzeichen dafür, dass
man der politischen Lösung der nahöstlichen Krise nahe sei. Wozu die
Bundesrepublik erheblich beigetragen hat.
Heute schon so gut wie sicher scheint, im Rahmen der
Waffenstillstands-Übereinkunft, die Stationierung von wohl gegen 20
000 Mann einer internationalen Truppe neben der regulären
libanesischen Armee im Südlibanon. Weil sie schlagkräftig sein muss,
dürfte sie größtenteils von der Nato gestellt werden. Ohne die USA,
die sich als andersweit überbeschäftigt erklären, aber durchaus auch
mit der Bundeswehr. Der jüdische Staat Israel hätte wohl gegen
deutsche Soldaten an seiner Grenze, wohlverstanden auf der
libanesischen Seite, nichts einzuwenden außer ein paar politisch
irrelevante Gemütsregungen von Holocaust-Überlebenden und
rechtsnationalen Ewiggestrigen.
Derweil steigt die Zahl der Todesopfer vor allem auf der
libanesischen Seite immer schneller an; 900 000 Libanesen und
eineinviertel Million Israelis sind auf der Flucht beziehungsweise in
den Luftschutzräumen; die Bodenkämpfe weiten sich aus. Doch noch
halten Olmert und sein Verteidigungsminister Perez die Militärs
zurück, noch haben sie nicht die angekündigte Großoffensive ihrer
Bodentruppen angeordnet, noch ist der in jedem Krieg unvermeidlich
scheinende Fehlbeschuss, das mörderische Blutbad unter unschuldigen
Zivilisten, nicht erfolgt. Wenn aber das Ausland nicht bald Nägel mit
Köpfen macht - zuerst einen rudimentären Waffenstillstand und danach
eine detaillierte und stabile Regelung -, dann drohen die
Kampfhandlungen sich nicht nur zu verschärfen. Sie könnten sich gar
zu einem größeren Krieg ausweiten. Anstatt zu einer baldigen
Lageberuhigung käme es dann zu einer lang anhaltenden
Destabilisierung der gesamten Region.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47069
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Rückfragen bitte an:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


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