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Lausitzer Rundschau: Wo bleibt wehrhafte Demokratie? NPD-Aktivitäten gegen Kandidaten mit Migrationshintergrund

Geschrieben am 22-09-2009

Cottbus (ots) - Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch,
sagte der Dichter Bertolt Brecht. Derzeit kriecht es nicht nur. Es
schießt hervor.
Die Neonazis werden immer unverschämter. Und immer brutaler. Hier ist
nicht einmal zu reden von den Pöbeleien oder körperlichen Angriffen
gegen Andersdenkende oder anders Aussehende, die sich tagtäglich
ereignen. Zu reden ist von den mittlerweile offen rassistischen
Aktivitäten ihres politischen Arms, der NPD, in den Wahlkämpfen.
Vor vier Wochen griff sie in Thüringen einen aus Angola stammenden
CDU-Politiker als "Quotenneger" an. In Mecklenburg-Vorpommern und in
Ost8sachsen klebte sie Plakate mit der Aufschrift "Polen-Invasion
stoppen". Nationalspieler Mesut Özil verunglimpfte sie als
"Ausweis-Deutscher". Und nun hat in Berlin der NPD-Landeschef die
demokratischen Bundestagskandidaten mit Migrationshintergrund als
angeblicher "Ausländerrückführungsbeauftragter" aufgefordert, sich
auf ihre "Heimreise" vorzubereiten. Die Heimat der Leute, die diesen
Brief erhalten haben, ist Deutschland. Es sind Leute, die sich für
dieses Land engagieren, für das Gemeinwesen, für die Demokratie, und
zwar tausendmal mehr als diese Ewiggestrigen, die das Land kaputt
machen werden, wenn man sie lässt.
Wie lange wollen die Bundestagsparteien noch zuschauen, wie viele
Provokationen noch ertragen? An einem neuen, konzentrierten und
konzertierten Verbotsverfahren gegen die Neonazi-Partei darf nach der
Wahl kein Weg vorbeiführen. Es gehört in jede Koalitionsvereinbarung.
Die Gegenargumente wirken gemessen am zunehmend dreisten Gebaren der
NPD immer kleinlicher und spitzfindiger. Die Demokratie darf sich
nicht verhöhnen lassen, nie. Sie muss sich wehrhaft zeigen. Schon
wenn sie schweigt und nur zuschaut, wird sie beschädigt.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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