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RNZ: Zur falschen Zeit - Kommentar zur Abzugsdebatte aus Afghanistan

Geschrieben am 13-09-2009

Heidelberg (ots) - Von Christian Altmeier
Viele Deutsche wünschen sich ein Ende des Bundeswehr-Einsatzes in
Afghanistan ebenso herbei, wie Frank-Walter Steinmeier ein
zugkräftiges Wahlkampfthema. Nicht anders ist es wohl zu erklären,
dass der SPD-Kanzlerkandidat zwei Wochen vor der Wahl einen
Zehn-Punkte-Plan für das Engagement am Hindukusch präsentiert, der
einen Abzug ab 2011 fordert. Dabei deutet derzeit nichts darauf hin,
dass die Lage in Afghanistan dies ermöglichen würde.
Zwar ist der Vorstoß Steinmeiers, die Ausbildung afghanischer
Polizisten zu intensivieren, richtig. Doch benötigt eine solide
Ausbildung Zeit - ebenso wie die Auswahl geeigneter Kandidaten. Indem
der Außenminister den Plan für einen Abzug aus Faisabad im Jahr 2011
konkret benennt, fordert er zudem neue Anschläge dort heraus. Denn
wie soll man den Soldaten erklären, dass sie ihr Leben an einem Ort
riskieren sollen, den sie wenige Monate später ohnehin verlassen?
Auch die afghanische Bevölkerung wird sich nicht mit ausländischen
Truppen solidarisieren, deren Aufenthalt klar begrenzt ist. Zu groß
ist die Angst, dass anschließend die Taliban alle Kollaborateure
hinrichten.
Natürlich kann und muss die Politik den Einsatz in Afghanistan immer
wieder kritisch hinterfragen. Doch benötigt ein derart heikles Thema
eine sachliche und überlegte Debatte. Die heiße Phase des Wahlkampfes
ist dafür die falsche Zeit.

Originaltext: Rhein-Neckar-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66730
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66730.rss2

Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0


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