Südwest Presse: Kommentar zu Wahlen
Geschrieben am 30-08-2009 |   
 
    Ulm (ots) - Wenn über 20 Millionen Bürger vier Wochen vor der  Bundestagswahl an die Urnen gerufen werden, um neue Landtage,  Oberbürgermeister und Gemeinderäte zu wählen, steckt dahinter mehr  als die Momentaufnahme einer regional begrenzten Befindlichkeit.  Dieser vorgezogene Super-Wahlsonntag war durchaus ein Stimmungstest  für den 27. September. Was aber lernen wir aus den Ergebnissen in Sachsen, Thüringen, dem  Saarland und Nordrhein-Westfalen? Die Wähler stimmen viel  differenzierter ab, als es sich die Strategen in den Zentralen der  Bundesparteien wohl wünschen. Die Botschaften sind diffus, es gibt  weder den klaren Sieger auf der einen noch den eindeutigen Verlierer  auf der anderen Seite. Die Parteienlandschaft ist in Bewegung. Wer daraus folgert, dass das  Rennen in vier Wochen noch nicht gelaufen ist, kann das tun, trotz  der beachtlichen Erfolge der FDP. Schwarz-Gelb ist kein Selbstläufer  auf den letzten Metern bis zum Ziel, dazu erscheint ausgerechnet die  Partei der so populären Bundeskanzlerin zu schwach. Aber auch das von der SPD fast schon verzweifelt erhoffte Signal des  Stimmungsumschwungs ist weniger kräftig ausgefallen, als die  Parteispitze jetzt vorgibt. Ob Frank-Walter Steinmeier die letzte  Ausfahrt vor der Sackgasse in den Misserfolg genommen hat, ist  keineswegs gewiss. Das hängt nicht zuletzt davon ab, wie geschlossen  und klug die SPD die Chancen jetzt nutzt, die sich ihr in Erfurt und  Saarbrücken bieten. Spätestens seit Hessen wissen wir, wie schnell  die Aussicht, einen CDU-Regierungschef mit Hilfe der Linkspartei aus  dem Amt zu drängen, für die SPD zum Desaster werden kann. Jedenfalls versprechen die nächsten Wochen wenigstens einen Rest an  Spannung, nachdem der Kampf um die Macht im Bund bislang wenig  Zündstoff bot. Angela Merkel wird nach weiteren Verlusten ihrer CDU  in den Ländern nicht zur Tagesordnung übergehen können, selbst wenn  noch jede Landtagswahl seit ihrem Amtsantritt vor vier Jahren mit  einem teilweise drastischen Minus für die Union endete. Das mag sie als Bundeskanzlerin verkraften können, als  CDU-Vorsitzende sicher nicht. Allein mit ihrem präsidialen  Führungsstil und dem Verzicht auf konkrete Pläne für die Zeit nach  der Wahl mobilisiert Angela Merkel das eigene Lager nur unzureichend. Und das könnte am 27. September den Ausschlag dafür geben, dass sich  die Union doch in der so ungeliebten Koalition mit der scheinbar  abgeschlagene SPD wiederfindet.
  Originaltext:         Südwest Presse Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2
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