Auftragseinbruch im Hochbau - Tiefensees Wohnungsbaupolitik der Realität anpassen
Geschrieben am 25-08-2009 |   
 
    Berlin (ots) - Der heute vom Statistischen Bundesamt  bekanntgegebene Rückgang der Aufträge im Hochbau um 21 Prozent ist  größtenteils eine Folge der verfehlten Wohnungsbaupolitik der  Bundesregierung. Die schlechten Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau behindern notwendige Investitionen, mit denen auf Urbanisierung,  demografische Entwicklung und Klimawandel reagiert werden kann. Die  Wohnungsbaupolitik der Bundesregierung muss neu ausgerichtet werden  und ihre enge Ausrichtung allein auf die Modernisierung von Wohnungen korrigieren. Denn die aktuelle Förderpolitik subventioniert damit zum Teil den unwirtschaftlichen Erhalt von Wohnungsbeständen, anstatt das Augenmerk auf eine effiziente Mittelverwendung zu legen. Diese  Ineffizienz geht einher mit einer kurzsichtigen Einschätzung des  Wohnungsbedarfs, der im Wohnungs- und Immobilienbericht der  Bundesregierung zum Ausdruck kommt. Die Deutsche Gesellschaft für  Mauerwerksbau (DGfM) warnt davor, die qualitativen Probleme im  Wohnungsmarkt mit Einzelmaßnahmen lösen zu wollen. Sie spricht sich  für eine neue Wohnungsbaupolitik aus, die Fördermaßnahmen am  tatsächlichen Bedarf ausrichtet.
     Bundesbauminister Tiefensee schätzt die Bedeutung der  Immobilienwirtschaft richtig ein, wenn er sie als "Stabilitätsfaktor  in der Krise" bezeichnet. Dagegen hält seine Aussage, die  Wohnungsversorgung in Deutschland sei gut, eine Überprüfung durch die Realität nicht stand. In Deutschlands Wachstumsregionen finden heute  schon Familien und Senioren keinen geeigneten Wohnraum. Dieses  qualitative Wohnungsproblem trifft aber nicht nur die  Ballungsregionen, denn altersgerecht gestaltete Wohnungen fehlen  überall. Bezieht man diese qualitative Komponente und energetische  Sanierungen in die Bedarfsplanung mit ein, wird das eigentliche  Problem am Wohnungsmarkt offensichtlich. Bis zum Jahr 2025 werden  jährlich bis zu 400.000 neu gebaute Wohnungen benötigt, aber bei der  derzeitigen Bau- und Förderpolitik nur 175.000 (Stand 2008) gebaut.  Der Wohnungsneubau müsste sich damit mindestens verdoppeln, um den  Bedarf an Wohnraum zu decken.
     Damit eine Anpassung an die Herausforderungen des Wohnungsbaus  gelingen kann, benötigt die Wohnungsbaupolitik einen  Paradigmenwechsel. Wohnungsbestände, die nicht oder nur unter sehr  hohem Aufwand an die qualitativen Anforderungen anzupassen sind,  müssen abgerissen und durch neue, energieeffiziente und  altersgerechte Wohnungen ersetzt werden. Dr. Ronald Rast,  Geschäftsführer der DGfM, grenzt die betroffenen Wohnungsbestände  ein: "Bei rund 20 Prozent der Bauten aus den 50er, 60er und 70er  Jahren sind Abriss und Neubau wirtschaftlicher als die Summe von  äußerst kostenaufwendigen Einzelmaßnahmen." Dr. Rast kritisiert, dass seitens der Politik diese Umstände bisher nicht reflektiert werden.  Denn für den Bauherrn interessante Förderprogramme gibt es nur für  die teurere Modernisierung. Der Bauexperte mahnt ein schnelles  Umdenken an, damit nicht noch mehr Steuergelder für ineffektive  Maßnahmen bei Sanierung und Modernisierung verschenkt werden.
     Die DGfM spricht sich deswegen für eine bessere Berücksichtigung  des Bestandsersatzes von Wohnungen aus. Eine mögliche Maßnahme wäre  ein auf den Bestandsersatz zugeschnittenes KfW-Förderprogramm. Um den hohen Bedarf an neuen Wohnungen zu decken, muss Bauen auch  prinzipiell wieder wirtschaftlicher werden. Als wichtigste Maßnahme  schlägt die DGfM dazu die Erhöhung der Abschreibungssätze auf  Wohngebäude vor. Die Abschreibungssätze liegen derzeit mit zwei  Prozent linear auf einem historischen Tiefstand. Die Bereitstellung  von Wohnraum ist für Investoren unter diesen Bedingungen schlicht  unwirtschaftlich. DGfM-Geschäftsführer Dr. Rast sieht jetzt die  Politik in der Pflicht: "Egal unter welcher Farbkonstellation - nach  der Bundestagswahl besteht dringender Handlungsbedarf. Wir brauchen  eine neue Wohnungsbaupolitik."
     Eine hochaufgelöste Pressegrafik zum ungedeckten Wohnungsbedarf in Deutschland finden Sie unter: 
     http://www.presseportal.de/go2/Wohnungsbedarf
  Originaltext:         Deutsche Gesellschaft für Mauerwerksbau Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/67466 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_67466.rss2
  Pressekontakt: Christof Fischoeder Weber Shandwick Tel: 030-20351-10 Fax: 030-20351-29 E-Mail: cfischoeder@webershandwick.com www.impulse-fuer-den-wohnungsbau.de
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