Report Mainz: Ackermanns Geburtstagsessen im Bundeskanzleramt / am 24.08.2009, 21.45 Uhr im Ersten
Geschrieben am 24-08-2009 |   
 
    Mainz (ots) - Der Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, durfte nach eigenen Aussagen, anlässlich seines 60. Geburtstags Gäste ins  Kanzleramt einladen. Bezahlt hat den Abend der Steuerzahler, wie aus  einem dem Politikmagazin "Report Mainz" vorliegenden Bericht des  Bundeskanzleramtes vom Mai 2009 hervorgeht. Demnach sind für diese  Veranstaltung Kosten für zusätzliches externes Servicepersonal in  Höhe von 2.100 Euro angefallen. Die Kosten des Abendessens konnten  laut Bericht nicht ermittelt werden, "da der kamerale Haushalt eine  Kostenrechnung" nicht zulasse. Die Aufwendungen seien "aus den  etatisierten Haushaltsansätzen für Personal- und Sachkosten -  Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt - finanziert". Ackermann hatte  am 11. August in einem Fernseh-Interview des ZDF Hinweise gegeben,  die auf einen privaten Anlass der Veranstaltung schließen lassen.  Ackermann wörtlich: "Sie (Anm.: Angela Merkel) hat mir damals gesagt, sie würde gerne etwas für mich tun. Ich solle doch einmal etwa 30  Freunde und Freundinnen einladen aus Deutschland und der Welt, mit  denen ich gerne einen Abend zusammen sein würde im Kanzleramt. Und  ich muss ihnen sagen, es war ein wunderschöner Abend".
     Oppositionspolitiker kritisieren diesen Vorgang. Gegenüber "Report Mainz" sagte die Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/ Grüne, Renate  Künast: "Man kann als Kanzlerin nicht jemandem anbieten, auf Kosten  des Steuerzahlers seinen 60. Geburtstag mit freier Entscheidung über  30 Gäste exklusiv mit gutem Wein und Essen im Kanzleramt zu feiern.  Dafür ist es nicht da." Carsten Schneider, haushaltspolitischer  Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, hält den "ganzen Vorgang für  nicht akzeptabel". Der Präsident des Bundes der Steuerzahler, Karl  Heinz Däke, äußerte sich gegenüber "Report Mainz": "Wenn aus einem  privaten Anlass dort eingeladen wird, dann ist das nicht in Ordnung,  das kann nicht auf Steuerzahlerkosten dann bezahlt werden." Auch  Vertreter aus der Wissenschaft, wie der Düsseldorfer  Parteienrechtler, Professor Martin Morlok, kritisieren die  Einladungspraxis rund um den 60. Geburtstag des Deutsche-Bank-Chefs:  "Zunächst einmal muss man doch sagen, liegt hier eine Vermengung von  amtlicher Tätigkeit im Bundeskanzleramt und privatem Vergnügen vor.  Das gehört sich nicht.  ... Wir haben ja in den vergangenen Jahren  einige Affären gehabt, wo Politiker sich haben einladen lassen von  wichtigen Leuten aus der Wirtschaft: Amigo-Affären, so wurden die ja  genannt. Hier haben wir das umgekehrte Phänomen. Es geht nicht um das finanzielle, sondern es geht um die demonstrative Nähe der  Herrschenden zu einer bestimmten Person."
     Schon im April 2009 musste das Kanzleramt eine Anfrage der  Linken-Abgeordneten Gesine Lötzsch dazu beantworten. Die Antwort fand damals kaum Beachtung. Zunächst wurde erklärt, dass Ackermann seinen  60. Geburtstag "nicht im Bundeskanzleramt gefeiert" habe. Wenige  Zeilen später aber heißt es auch: "Den 60. Geburtstag des Chefs der  Deutschen Bank hat die Bundeskanzlerin vielmehr zum Anlass genommen,  am Dienstag, dem 22. April 2008, im repräsentativen Bereich ihres  Kanzlerbüros ein Abendessen mit Vertretern aus Wirtschaft und  Gesellschaft auszurichten." Gesine Lötzsch gegenüber "Report Mainz":  "Das Kanzleramt widerspricht sich selbst und auch die Aussagen von  Herrn Ackermann stehen in diametralem Gegensatz zu den Aussagen des  Kanzleramtes." Am Mittwoch wird die Bundesregierung den  Haushaltsausschuss über die Kosten des Abendessens im  Bundeskanzleramt informieren. Die Deutsche Bank verweigert eine  Stellungnahme zu den Vorwürfen und verweist auf das Bundeskanzleramt. Das Bundeskanzleramt hat auf die "Report Mainz" Anfrage bislang nicht reagiert.
     Zitate gegen Quellenangabe frei.
  Originaltext:         SWR - Das Erste Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/75892 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_75892.rss2
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