Helmut Scholz: Bundesregierung ignoriert Realitäten in Afghanistan
Geschrieben am 24-08-2009 |   
 
    Berlin (ots) - CDU-Verteidigungsminister Jung sieht den  Bundeswehreinsatz in Afghanistan als Erfolg, SPD-Kanzlerkandidat und  Bundesaußenminister Steinmeier will nur im Falle eines Wahlsiegs  seiner Partei über den Abzug vom Hindukusch verhandeln. Dazu erklärt  Helmut Scholz, Mitglied des Parteivorstands und Europaabgeordneter  der LINKEN:
     Offensichtlich ist die Bundesregierung nach wie vor nicht bereit,  die Realitäten in Afghanistan zur Kenntnis zu nehmen. Während  Verteidigungsminister Jung in Talkshows von großen Erfolgen beim  Wiederaufbau spricht und den Beitrag der Bundeswehr bei der  "Befriedung" des Landes lobt, sehen nahezu zeitgleich die  US-Kommandeure der Besatzungstruppen Afghanistan in eine Katastrophe  abgleiten: Überfälle und Gefechte breiteten sich in immer mehr  Gebiete aus, die Taliban nähmen dramatisch an Stärke zu.
     Dass zur "Problemlösung" noch mehr Soldaten und intensivierte  Militäroperationen gefordert werden, spricht nach acht Jahren Krieg  mit tausenden Opfern auch unter der Zivilbevölkerung, der Zerstörung  der Infrastruktur, einer in vielen Landesteilen katastrophalen  sozialen Situation und einem immer mehr von Gewalt und Unsicherheit  geprägten gesellschaftlichen Klima jeder Vernunft Hohn. Die  Übergriffe während der Präsidentschaftswahlen und die anhaltende  Diskussion um Fälschungen bei dieser begrenzten Möglichkeit für die  Bevölkerung, über das Schicksal Afghanistans mitzubestimmen, belegen, wie weit das Land von der Normalität entfernt ist.
     Dennoch hält die Bundesregierung am weiteren und für die Lösung  der Probleme des Landes völlig untauglichen Feldzug in Afghanistan  fest. Nicht anders sind die Äußerungen Jungs zu verstehen, der  Bundeswehreinsatz am Hindukusch könne noch zehn Jahre dauern.  Dringend notwendig ist dagegen, dass die Bundesregierung ein Konzept  für den Ausstieg aus dem Krieg in Afghanistan und den sofortigen  Rückzug der Bundeswehreinheiten, für eine nichtmilitärische  Stabilisierung und Demokratisierung des Landes vorlegt. Eine  Strategie, die eine demokratisch gewählte und der Rechtsstaatlichkeit verpflichtete afghanische Regierung stärkt, die zur Beseitigung von  Unterentwicklung und Armut beiträgt und die Region als Ganzes  betrachtet, ist überfällig, weil ohne erkennbaren Ausstieg aus dem  Krieg alle anderen Pläne für das Land nicht verwirklicht werden  können.
  Originaltext:         DIE LINKE Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/41150 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_41150.rss2
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