Westdeutsche Zeitung: Gnade vor Recht für den Attentäter von Lockerbie   Ein Massenmörder - gefeiert wie ein Held Von Wolfgang Radau =
Geschrieben am 21-08-2009 |   
 
    Düsseldorf (ots) - Empörend ist nicht so sehr die Tatsache, dass  die schottische Justiz einen Todkranken zum Sterben aus dem Gefängnis entlässt. Das mag man als Akt der Menschlichkeit sehen, als Gnade,  die nicht nach Recht fragt.
     Empörend ist, wie der Staat Libyen diese Freilassung zelebriert.  Staatschef Muammar el Gaddafi schickt ein Regierungsflugzeug nach  Glasgow, um den wegen Mordes an 270 Menschen verurteilten Terroristen heimzuholen. Gaddafis Sohn präsentiert den Attentäter auf dem  Flughafen von Tripolis wie einen Sport-Helden. Massen von  Jubel-Libyern heißen den Massenmörder willkommen. Kein Wunder, dass  die Angehörigen der Opfer dieses 21. Dezember 1988 ihre Toten und  sich selbst verhöhnt fühlen. Kein Wunder auch, dass sich US-Präsident Obama und seine Außenministerin Clinton bemühten, die Freilassung zu  verhindern. Immerhin war der Bombenanschlag über dem Dorf Lockerbie  gegen die USA gerichtet und traf 189 amerikanische Staatsbürger.
     Libyen feiert seinen Triumph. Bereits 2003 hatte Tripolis die  Verantwortung für den Anschlag übernommen und den Hinterbliebenen  Entschädigungen gezahlt. 2004 wurde dafür das amerikanische  Öl-Embargo aufgehoben. 2006 wurde Libyen von der Bush-Liste der  "Schurkenstaaten" gestrichen. Mit der Begründung, Gaddafi habe dem  Terror abgeschworen. Die Bilder von gestern beweisen, dass im Reich  der Ölfelder zumindest der Terrorist einen ungebrochen hohen  Stellenwert besitzt. Mit Petro-Dollars lässt sich so ziemlich jedes  Unrecht zudecken.
     In Großbritannien wollen die Spekulationen nicht verstummen, bei  der Freilassung Megrahis habe vor allem Öl eine Rolle gespielt. Öl,  an dessen Quellen die britische Gesellschaft BP wieder heran möchte.  Entsprechende Vereinbarungen hätte 2007 Gaddafi mit dem damaligen  Premier Blair getroffen. Die britische Regierung weist solche  Zusammenhänge von sich. Über die Begnadigung habe allein die  schottische Justiz entschieden.
     Schottlands Justizminister betont, der Gerechtigkeit sei mit  Megrahis Verurteilung zu lebenslanger Haft Geltung verschafft worden. Nun müsse sich der Todkranke vor einer höheren Macht verantworten.
     Das hätte er auch hinter Gefängnisgittern gekonnt - ohne seinen  finalen Auftritt als Held.
  Originaltext:         Westdeutsche Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2
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