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Rheinische Post: Bomben in Kabul Kommentar Von Helmut Michelis

Geschrieben am 16-08-2009

Düsseldorf (ots) - Ist Afghanistan außer Kontrolle geraten? Hat
der Westen den von ihm selbst propagierten "Kampf um Herzen und Hirne
der Afghanen" verloren? Die jüngste Meldung über den dreisten
Anschlag in Kabul und eine Meinungsumfrage im Auftrag internationaler
Fernsehsender erwecken diesen Eindruck. Tatsächlich aber ist es eher
trauriger Alltag, dass sich in dem großen Land, das niemals lückenlos
zu überwachen sein wird, irgendwo Selbstmordattentäter in die Luft
sprengen oder eine Bombe am Straßenrand explodiert. Die Taliban, die
sich gut auf Propaganda verstehen, profitieren im Vorfeld der Wahl
vor allem von einer erhöhten weltweiten Aufmerksamkeit. Doch Grund
zur Entwarnung gibt es leider nicht: Das Land bleibt instabil. Der
Aufbau kommt nicht voran. Die künftige Regierung wird weiter von
Korruption und Unfähigkeit durchzogen sein. So ist Afghanistan zwar
nicht verloren, ein Sieg aber ebenfalls nicht in Sicht. Denn nicht
nur für die Deutschen ist das ferne Land im doppelten Wortsinn ein
lästiger Nebenkriegsschauplatz, den man gern schnellstens verlassen
würde - wenn man wüsste, wie ein Abzug ohne Gesichtsverlust möglich
wäre. Dieses Desinteresse lässt ein Scheitern am Hindukusch
tatsächlich immer wahrscheinlicher werden.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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