Der Tagesspiegel: Berliner IHK: Senat ist beim Kampf gegen Wirtschaftskrise zu träge
Geschrieben am 16-08-2009 |   
 
    Berlin (ots) - Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Berlin  kritisiert den zögerlichen Kampf der Hauptstadt gegen die  Wirtschaftskrise. "Es muss schneller gehen", sagte IHK-Präsident Eric Schweitzer dem Tagesspiegel (Montagausgabe) mit Blick auf die  Konjunkturpakete. Von der Krise wisse man bereits seit Oktober 2008.  "Bis jetzt ist aber praktisch kein Cent geflossen. Wenn das Projekt  nicht bald umgesetzt wird, kann man sich das Geld sparen und es  direkt an die Sozialverwaltung überweisen", urteilte Schweitzer, der  zugleich das Recycling-Unternehmen Alba führt. Das Problem sei "die  Ineffizienz der Berliner Verwaltung".
     Geschwindigkeit scheine ein generelles Problem der Behörden zu  sein, sagte Schweitzer. In diesem Zusammenhang bemängelte er, dass  der Senat sein Ziel, die Bürokratiekosten um ein Viertel zu senken,   nicht erreicht habe. "Bislang gibt es nur Verbesserungen im Detail."  Mit seiner Weigerung, die zweistufige Verwaltung in Berlin  grundsätzlich zu ändern, packe er das Problem nicht bei der Wurzel.
     Schweitzer rügte zudem das mangelnde Engagement vieler Senatoren  für die Schaffung von Arbeitsplätzen. Die Teilung der Stadt habe  400000 Arbeitsplätze gekostet. "Dieses Thema geht nicht nur den  Wirtschaftssenator an. Es muss in allen Ressorts Priorität genießen - Stadtentwicklung, Umwelt, Gesundheit, Bildung und Finanzen." Offenbar sei nicht allen klar, "dass die soziale Marktwirtschaft die Basis für Wachstum, Arbeitsplätze und Wohlstand ist". Man müsse sich "von der  Staatsgläubigkeit verabschieden, die Politik werde schon richten".
     Die Bestrebungen in der Berliner Politik, eigene S-Bahnen zu  kaufen oder ein Drittel des Gasversorgers Gasag, nannte Schweitzer  "einen Irrweg". Mit der Besetzung von Aufsichtsratsposten könne  Berlin "nichts verordnen, schon gar nicht günstigere Preise". Zudem  sei Berlin an den Wasserbetrieben beteiligt, trotzdem gebe es hier  "die bundesweit höchsten Wasserpreise". Auch bei den  Wohnungsbaugesellschaften, an denen der Senat beteiligt sei, gebe es  keine günstigeren Mieten.
     Schweitzer setzte sich angesichts der S-Bahn-Krise für mehr  Wettbewerb auf der Schiene ein. Am "Desaster" bei der S-Bahn sei auch die Politik Schuld. "Bei einer Ausschreibung mit mehreren  Wettbewerbern hätte man bessere Bedingungen aushandeln können", sagte er mit Blick auf die Probleme in Folge zahlreicher Zugausfälle. Der  derzeitige Vertrag mit der S-Bahn gehe zu Lasten der Kunden und der  Wirtschaft. Er schlug vor, Teilstrecken für den Wettbewerb  auszuschreiben, "auch im Verkehr mit U-Bahnen und Bussen". Das  Beispiel Regionalverkehr zeige, dass Wettbewerb mehr Service und  sinkende Preise bringe.
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