(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Zermürbender Machtkampf Fatah-Parteitag bringt Palästinenserstaat nicht näher

Geschrieben am 10-08-2009

Cottbus (ots) - Die Palästinenser müssten Trauer tragen. Die
6..Generalversammlung der säkularen und im Westjordanland regierenden
Fatah-Bewegung hat sie dem Staat Palästina nicht einen.Millimeter
näher gebracht. Im Gegenteil. Je länger der am vergangenen Dienstag
eröffnete Parteitag - der an diesem Montag erneut in die Verlängerung
gehen musste - dauert, desto ferner rückte Palästina. Die über
2000.Delegierten kümmerte dies wenig bis gar nicht. Es ging ihnen
allein um die Macht in ihrer total zerstrittenen, korrupten und
weiterhin an Einfluss verlierenden Bewegung.
Doch diese Machtkämpfe kennen nur einen Gewinner - nämlich die
gegnerischen Islamisten von der Hamas - und einen Nutznießer, die
rechtsnationale israelische Regierung unter Benjamin Netanjahu. Der
jämmerliche Eindruck, den die große Konferenz und deren Teilnehmer
hinterlassen - wer immer auch der Sieger der internen Wahlen sein
wird - treibt die enttäuschten Massen, die palästinensischen Wähler,
der Hamas in die Arme. Netanjahu und seine Leute wiederum sehen sich
in ihrer vom Ausland und der liberalen und linken Opposition bisher
bestrittenen Behauptung bestätigt, dass kein palästinensischer
Partner für Verhandlungen existiert, beziehungsweise der
Palästinenserpräsident und alt-neue Fatah-Vorsitzende Mahmud Abbas
eventuelle Verhandlungsergebnisse auf seiner Seite nicht durchsetzen
könnte.
Auch deshalb einigte man sich auf 14.meist vollkommen unrealistische
Vorbedingungen für Verhandlungen mit Israel im revidierten
Parteiprogramm. Immerhin wurde aus diesem das Ziel der Vernichtung
der "zionistischen Einheit", also Israels, gestrichen und auch der
bewaffnete Kampf gegen den jüdischen Staat musste der Formulierung
des legitimen Widerstandsrechts gegen die Besatzung weichen. Jassir
Arafat, Fatah-Gründer und erster Palästinenserpräsident ohne eigenen
Staat, war in der Terra Santa-Schule in Bethlehem nicht nur als
großes Wandbild präsent. Er, der seit seiner Heimkehr aus dem Exil
trick- und erfolgreich die Einberufung der Generalversammlung
verhindert hatte, bestimmte deren Verlauf weitgehend. Der Ex
Präsident hatte mit seiner willkürlichen Alleinherrschaft dafür
gesorgt, dass in der Fatah unzählige Machtkämpfe zwischen Amtsträgern
und Diadochen brodelten, die nach seinem Tod vor vier Jahren
vulkangleich ausbrachen. Und jetzt, auf dem Parteitag, sind sie
keineswegs eingedämmt, sondern offen ausgetragen worden.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

218282

weitere Artikel:
  • Lausitzer Rundschau: Perverse Inszenierung Eta-Bomben verunsichern Spanier und Urlaubsgäste Cottbus (ots) - Kleine Bomben, große Wirkung. Auch wenn die jüngsten Sprengsätze der Eta auf Mallorca nur geringen Schaden anrichteten, haben es die Terroristen doch erneut geschafft, Spanien aufzuschrecken. Und zugleich auch Hunderttausende Urlauber, die derzeit auf der beliebtesten Ferieninsel Europas Erholung und Entspannung suchen. Doch genau um diesen "Knalleffekt" geht es auch der Terrorbande aus dem nordspanischen Baskenland. Sie will dem spanischen Staat erneut demonstrieren, dass sie ihren wahnsinnigen Bombenkrieg für ein unabhängiges mehr...

  • Rheinische Post: Der Fluch der Boni von Antje Höning Düsseldorf (ots) - Anders als viele Bürger meinen, sind Bonuszahlungen grundsätzlich eine gute Sache. Wer nach den Ergebnissen seiner Arbeit bezahlt wird, strengt sich stets mehr an als einer, der nach abgesessener Zeit entlohnt wird. Die DDR ist schließlich auch deshalb gescheitert, weil sie die Bedeutung von ökonomischen Anreizen nicht verstanden hat. Zum Problem werden Boni immer dann, wenn sie losgelöst von Leistungen gewährt werden. Die Postbank etwa zahlte Boni bloß als Dableibe-Prämien, damit Vorstände trotz Übernahme durch die mehr...

  • Rheinische Post: Kampf ums Internet von Martin Kessler Düsseldorf (ots) - Zusammen mit der Erfindung der Schrift und des Buchdrucks ist das Internet sicher eine der wichtigsten Errungenschaften der Menschheit. Das weltweite Netz begründet ähnlich wie die beiden Vorgänger-Innovationen ein neues Zeitalter, in diesem Fall das der globalen Kommunikation. Doch so viel Nutzen das neue Medium schafft das Internet hat wie jede große Erfindung gravierende Nachteile. Die grenzenlose, unkontrollierte Kommunikation zieht das organisierte Verbrechen, Terroristen sowie die Protagonisten von Gewaltexzessen mehr...

  • Rheinische Post: Gefahr des Terrors von Godehard Uhlemann Düsseldorf (ots) - Die Terroranschläge von Mallorca reichen in ihrer Bedrohung weit über Spanien hinaus. Es geht um die Frage, wie weit heute Täter in der Lage sind, demokratische Gesellschaften an ihrer offen Flanke der Freiheit zu treffen und dann nahezu spurlos zu verschwinden. Die moderne Fahndungstechnik muss offensichtlich passen, wenn es um schnelle Ergebnisse geht. Dabei betritt Spanien in der Terrorbekämpfung kein Neuland. Es wurden Resultate erzielt, Taten aufzuklären und Täter zu fassen, doch die Revitalisierung einer weitgehend mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu ETA Osnabrück (ots) - Panik überflüssig Ja, man kann auf Mallorca Urlaub machen. Nein, es gibt keinen Grund zu Panik und Hysterie. Die Mitglieder der separatistischen Terrororganisation ETA sind zwar Mörder, aber keine Massenmörder. Dagegen zielt El Kaida darauf ab, mit dem geringsten Einsatz den größtmöglichen Schaden herbeizuführen. Je mehr Menschen sterben, so die perverse Ideologie der Extremisten Osama bin Ladens, desto besser. Die ETA ist eine verbrecherische Gruppierung, die nicht als Truppe sogenannter Freiheitskämpfer romantisiert mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht