Berliner Morgenpost: Der Kampf um dich Macht beginnt - nach der Wahl - Leitartikel
Geschrieben am 09-08-2009 |   
 
    Berlin (ots) - Ulla Schmidt als nagelneues Wahlkampfzugpferd der  SPD, die CSU balgt sich mit der FDP um ungelegte Eier und einen  Hühnerhof, Frau Merkel macht lieber noch etwas Urlaub. In Deutschland ist Wahlkampf, sieben Wochenenden noch, und man wundert sich schon.  Kommt da noch mal was? Ach, ja. Klaus Wowereit. Der lenkt, gewollt ungewollt, den Blick ganz passend auf die Zeit danach. Könnte ja sein, dass Kanzlerkandidat der SPD irgendwann wieder ein begehrter Posten ist, in vier Jahren,  vielleicht noch früher, die Zeiten sind schließlich ebenso  schnelllebig wie ungewiss. Wenn Schwarz-Rot abgewählt oder sich nach  kurzer Verlängerung endgültig verbraucht hat, wenn mit Schwarz-Gelb  das passende Feindbild im Kanzleramt wirkt, dann, ja dann ... Es sind gar nicht wenige in der SPD, die sich herzlich sehnen nach  diesem Moment der Entfesselung, erst recht in den hinteren Reihen, wo der Unmut über Schröders Agenda mit dem Unmut über die große  Koalition eine emotionale Allianz bildet. Wo man endlich wieder klare Grenzen ziehen möchte. Rechts, Links, Oben, Unten, Gut, Böse. Arm,  Reich. Da ließe sich dann wieder Leidenschaft entwickeln, Politik mit Herz, rot-rot, ganz warm. Ach, Oskar. Es ist ja gar nicht sicher, wer länger durchhält in der Politik.  Lafontaine oder diejenigen in der SPD, denen der Ex-Parteichef noch  immer als Fahnenflüchtiger gilt und gegen deren Ehre es verstoßen  würde, sich noch einmal gemeinsam an einen gedeckten Tisch zu setzen. Schröder ist schon weg, Struck geht, Müntefering wird das auch  müssen, so oder so. Die Phalanx der vom Ex-Parteichef noch persönlich Beleidigten zerfällt. Das offene Bekenntnis zu Rot-Rot wird eines gar nicht fernen Tage auch Ausdruck eines sozialdemokratischen  Generationswechsels sein. Nahles, Böhning, Pronold. Und eben auch  noch Wowereit, wenn er es denn schafft als Hoffnungsträger zu  überleben bis dahin. Ein gewisses berufliches Interesse daran, dass  es nicht mehr allzu lange dauert mit der rot-roten Regierungssperre  auf Bundesebene, darf man ihm also schon unterstellen, er hat es ja  auch kräftig unterstrichen in den vergangenen Wochen, immer indirekt, immer halblaut, aber immer unmissverständlich in der Botschaft. Habt  keine Angst, es wird weitergehen, auch ohne Steinmeier und  Steinbrück. Es geht sogar besser. Insofern wird alles verschoben in diesem Wahlkampf, der so  leidenschaftslos ist wie keiner zuvor, weil die Fronten noch mühsam  verborgen werden. Der eigentliche Kampf um die Macht im Land beginnt  erst nach dem 27. September.
  Originaltext:         Berliner Morgenpost Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/53614 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_53614.rss2
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