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Wie der Zweite Weltkrieg uns noch heute prägt

Geschrieben am 19-07-2009

Hamburg (ots) - Sie haben den Zweiten Weltkrieg nie erlebt,
dennoch leiden viele 30- bis 50-jährige an seinen Folgen. "Man nennt
das transgenerationale Weitergabe", erläutert die Autorin Anne-Ev
Ustorf im Gespräch mit der Frauenzeitschrift FÜR SIE (16/09; EVT: 21.
Juli). "Das heißt, dass unbehandelte Traumata der Eltern eingekapselt
und unbewusst an die nächste Generation weitergegeben werden." Die
Auswirkungen zeigten sich bei den heute erwachsenen Töchtern und
Söhnen in Form von diffusen Ängsten und Depressionen.

Etwa ein Drittel der Kriegskinder sei vermutlich von einer
posttraumatischen Belastungsstörung betroffen, doch auch viele der
kurz nach Kriegsende Geborenen hätten psychische Probleme.
"Psychologen gehen davon aus, dass aufgrund der frühen Erfahrungen
und Entbehrungen unter anderem die Fähigkeit zur Intimität
eingeschränkt sein kann." Die Folge: eine emotionale Sprachlosigkeit,
unter der später die eigenen Kinder litten.

"Da ist ein Gefühl der Fremdheit, das die Beziehung der heute 30-
bis 50-jährigen zu ihren Eltern charakterisiert", stellt Ustorf fest.
"Väter wurden als emotional abwesend empfunden, die Mütter waren mit
dem Haushalt beschäftigt." Persönliche Krisen und Nöte hätten diese
Kinder mit sich selbst abmachen müssen.

Eine weitere Erfahrung hätten die Kriegskinder laut der Expertin
ebenfalls ungewollt weitergegeben. "Aufgrund des schmerzhaften
Heimatverlustes, den die Eltern durchleben mussten, fühlen sich auch
viele Töchter und Söhne der folgenden Generation heimatlos und
glauben sich nirgendwo verwurzeln zu können."

Betroffenen empfiehlt Anne-Ev Ustorf, die Auseinandersetzung mit
den Eltern zu suchen. "Die Elterngeneration ist nicht so
unaufgeschlossen, wie man denkt", sagt die Publizistin. Viele könnten
heute mit zeitlichem Abstand über die belastenden Kindheitserlebnisse
trauern. "Lange war ihnen gar nicht bewusst, dass sie etwas sehr
Schlimmes erlebt haben. Es ging ja allen dieser Generation ähnlich."

Diese Meldung ist unter Quellenangabe FÜR SIE zur Veröffentlichung
frei.

Rückfragen an:
Dennis Kayser
Redaktion FÜR SIE
Tel. 040/2717-3271
Fax 040/2717-2059
E-Mail: dennis.kayser@fuer-sie.de

Bitte Kontaktdaten nicht veröffentlichen

Originaltext: FÜR SIE
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6558
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Pressekontakt:
Mona Burmester
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
JAHRESZEITEN VERLAG
Tel. 040/2717-2493
Fax 040/2717-2063
E-Mail: presse@jalag.de


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