(Registrieren)

Lothar Bisky, Gregor Gysi und Oskar Lafontaine: Demokratische Nachhilfestunde für CDU/CSU, SPD, FDP und Grüne

Geschrieben am 30-06-2009

Berlin (ots) - Zum Urteil des Bundesverfassungsgerichts über die
den EU-Vertrag und dessen Umsetzung in Deutschland erklären die
Vorsitzenden von Partei und Fraktion DIE LINKE, Lothar Bisky, Gregor
Gysi und Oskar Lafontaine:

Das Bundesverfassungsgericht hat der Bundesregierung und der
Mehrheit des Bundestages eine demokratische Nachhilfestunde erteilt.
Dass der Ratifizierungsprozess des EU-Vertrages durch die
Verfassungsrichter gestoppt wurde, belegt, wie gravierend die
Beteiligungsrechte von Bundestag und Bundesrat verletzt worden sind.
Wenn das höchste deutsche Gericht die Gefahr einer "Aushöhlung des
demokratischen Herrschaftssystem in Deutschland" sieht, ist das eine
schallende Ohrfeige für CDU/CSU, SPD, FDP und Grüne. Es ist der Klage
der Fraktion DIE LINKE im Bundestag und weiteren Klagen zu danken,
dass diese Selbstentmachtung der Legislative in Bezug auf den
europäischen Gesetzgebungs- und Entscheidungsprozess gestoppt wurde.
Damit ist u.a. sichergestellt, dass die Bundeswehr weiterhin nur auf
ausdrücklichen Beschluss des Bundestages eingesetzt werden darf. Die
bisher im Lissabonner Vertrag und mit dem deutschen Begleitgesetz
vorgesehene Aushebelung der Beteiligung des Bundestages bei
Militäreinsätzen der EU ist verfassungswidrig.

DIE LINKE sieht mit diesem Urteil des Bundesverfassungsgerichts
die parlamentarischen und außerparlamentarischen Möglichkeiten
gestärkt, die marktradikale, unsoziale und militaristische
Ausrichtung des EU-Vertrages zu korrigieren. Das Gericht macht
deutlich, dass den Mitgliedsstaaten ausreichender Raum zur
politischen Gestaltung der wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen
Lebensverhältnisse bleiben muss. Im Urteil wird zugleich
klargestellt, dass europäische Entscheidungen unantastbare
Grundrechte wie den Schutz der Menschenwürde zu beachten haben und
der Lissabonner Vertrag demzufolge sozialer und demokratischer
angewandt werden muss.

Wir bleiben dabei und sehen uns durch das heutige Urteil bestärkt,
dass der Lissabon-Vertrag keine ausreichende Grundlage für ein
soziales, demokratisches, friedliches Europa legt und dringend
nachbesserungsbedürftig ist.

Originaltext: DIE LINKE
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/41150
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_41150.rss2

Pressekontakt:
Hendrik Thalheim
Pressesprecher
Fraktion DIE LINKE. im Bundestag
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Telefon +4930/227-52800
Telefax +4930/227-56801
pressesprecher@linksfraktion.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

211661

weitere Artikel:
  • Pofalla: SPD macht Wahlkampf zu Lasten unserer Kinder Berlin (ots) - Berlin, 30. Juni 2009 046/09 Zu der Blockade des Kinderschutzgesetzes durch die SPD erklärt der Generalsekretär der CDU Deutschlands, Ronald Pofalla: Mit ihrer Blockade gegen das Kinderschutzgesetz trägt die SPD Wahlkampfscharmützel auf dem Rücken unserer Kinder aus. Damit trifft die SPD die Schwächsten der Gesellschaft. Die Blockade ist inhaltlich nicht zu begründen: Auf Fachebene hatte man einen guten, tragfähigen Kompromiss gefunden, der ganz im Interesse der Kinder stand. Das Gesetz hätte einen wichtigen Schritt mehr...

  • Ulla Jelpke: Fortschritte beim EU-Asylsystem dürfen nicht an deutscher Blockade scheitern Berlin (ots) - "Mögliche Fortschritte bei der Harmonisierung der Asylpraxis in der EU dürfen nicht an der deutschen Blockadehaltung scheitern", fordert Ulla Jelpke. Die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE stellt sich damit hinter die Forderungen des "Forum Menschenrechte" an die morgen beginnende schwedische EU-Ratspräsidentschaft. Jelpke weiter: "Der Bundesinnenminister gibt weiter den Wortführer derjenigen innerhalb der EU, die wirkungsvolle Schritte zu einer weiteren Harmonisierung von EU-Recht und Praxis verhindern mehr...

  • Fischer gegen Abzug deutscher Soldaten aus Afghanistan / Auseinandersetzungen ein "kleiner Krieg" Bonn (ots) - Der ehemalige Außenminister Joschka Fischer (Bündnis 90 / Die Grünen) hat sich vehement gegen einen Abzug der deutschen Soldaten aus Afghanistan ausgesprochen. In einem PHOENIX-Interview (Ausstrahlung heute 17.45 Uhr) sagte Fischer am Dienstag auf die Frage, ob der Einsatz - auch wegen der aktuellen Diskussion über die jüngsten deutschen Opfer - noch einmal grundsätzlich zur Disposition gestellt werde: "Das kann sein. Ich hielte es für völlig falsch. Wir würden in Afghanistan sofort wieder in dieselbe Situation zurückfallen, mehr...

  • Urteilsverkündung in Karlsruhe: Mehr Verantwortung für den Bundestag und Bundesrat im europäischen Integrationsprozess / Das CEP begrüßt das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Lissabon-Vertrag Freiburg (ots) - Das soeben bekannt gegebene Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Lissabon-Vertrag betont zu Recht, dass die primäre Verantwortung für den Prozess der europäischen Integration bei den Verfassungsorganen der Mitgliedstaaten liegen muss. Das Centrum für Europäische Politik (CEP) in Freiburg, das sich für ein marktwirtschaftliches und demokratisches Europa einsetzt, begrüßt, dass das Bundesverfassungsgericht den weiteren Verlauf der europäischen Integration mit Auflagen versieht. Dr. habil. Lüder Gerken, Vorstand des mehr...

  • Stübgen: Bundesverfassungsgericht schafft Rechtsklarheit Berlin (ots) - Zur Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes zum Vertrag von Lissabon erklärt der Europapolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Stübgen MdB: Mit seiner heutigen Entscheidung zum Vertrag von Lissabon hat das Bundesverfassungsgericht Rechtsklarheit im Hinblick auf die innerstaatliche Umsetzung des EU-Reformvertrages geschaffen. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion wird das Urteil in seinen Einzelheiten prüfen und umgehend die erforderlichen Konsequenzen für die notwendigen Klarstellungen im Begleitgesetz mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht