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BUND-Aktionsserie gegen AKW-Laufzeitverlängerungen gestartet. CDU/CSU-Wahlprogramm verschweigt Atomgefahren und ignoriert Entsorgungsprobleme

Geschrieben am 28-06-2009

Berlin (ots) - Um gegen Laufzeitverlängerungen für Atomkraftwerke
zu protestieren, hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) während einer Kundgebung eine zwei Meter hohe
Atom-Ausstiegsuhr vor dem Konrad-Adenauer-Haus aufgestellt. Die Union
verabschiedete dort ihr Wahlprogramm für die Bundestagswahl im
Herbst. Die Uhr zeigt jene sieben Atomkraftwerke, die entsprechend
einer Vereinbarung zwischen Energiekonzernen und Bundesregierung in
der laufenden und in der nächsten Legislaturperiode vom Netz genommen
werden sollten.

"Die Ausstiegsuhr tickt, sieben Atomkraftwerke stehen an zum
Abschalten. Sollten aber CDU/CSU und die FDP nach der Bundestagswahl
in ihrer Wunschkoalition längere Laufzeiten für die alten Atommeiler
durchsetzen, werden sich die Gefahren für heutige und kommende
Generationen noch weiter vergrößern", sagte der BUND-Energieexperte
Thorben Becker.

Die Risiken der Atomkraft symbolisierten die Umweltschützer vor
der CDU-Zentrale mit einer Alarmsirene, die von Passanten
ausgeschaltet werden konnte. "Endzeit für Atomkraftwerke. Keine
längeren Laufzeiten, Frau Merkel!" und "AKWs abschalten!" war auf
Transparenten und Schildern zu lesen. Der Umweltverband kritisierte
auch die Energieversorger, weil sie den Atomausstieg durch längere
AKW-Stillstandszeiten verzögern würden. Das schleswig-holsteinische
AKW Brunsbüttel, die Reaktoren Biblis A und B in Hessen und das AKW
Neckarwestheim in Baden-Württemberg sollten ursprünglich bereits 2008
bzw. spätestens 2009 stillgelegt werden. In Bayern ist 2011 das
Abschalten von Isar 1 vorgesehen. 2012 sollen in Baden-Württemberg
Philippsburg 1 und in Niedersachsen das AKW Unterweser folgen.

"Niemand kann die gehäuft auftretenden Kinderleukämien im Umkreis
fast aller Atomanlagen erklären. Allein schon deshalb sind die
Ankündigungen von CDU/CSU und FDP, nach einem eventuellen Wahlsieg
die Laufzeiten der Atommeiler zu verlängern, vollkommen
inakzeptabel", sagte Becker. Die Atomenergie bleibe eine Technologie
unbeherrschbarer Risiken. Die ungeklärte Entsorgung des
Strahlenabfalls und die mögliche Weiterverbreitung nuklearer
Materialien vergrößerten die Gefahren zusätzlich. Hinzu komme, dass
die meisten deutschen Atomkraftwerke nicht gegen Flugzeugabstürze
gesichert seien.

Die kommende Bundestagswahl sei auch eine Richtungsentscheidung in
der Energie- und Atompolitik. Becker: "Atommeiler sind unflexible und
schwer regelbare Großkraftwerke, die nicht in ein zukunftsfähiges
Stromversorgungssystem passen. Die Physikerin und Bundeskanzlerin
Angela Merkel muss es wissen: Bleiben die Atomkraftwerke länger am
Netz, dann bremsen sie den Ausbau der erneuerbaren Energien. Entweder
es kommen längere Laufzeiten für veraltete Atomreaktoren oder
Deutschland beginnt mit der Erneuerung seines Energiesystems."

Die Kundgebung gegen Laufzeitverlängerungen vor der CDU-Zentrale
ist Auftakt einer Serie ähnlicher Aktionen des BUND in
Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hessen, Baden-Württemberg, Bayern
und Nordrhein-Westfalen.

Originaltext: BUND
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7666
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7666.rss2

Pressekontakt:
Thorben Becker, BUND-Energieexperte,
Tel. 030-27586-421,
Mobil 0171-60 65 225 bzw.

Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher,
Tel. 030-27586-425/-489,
Mobil: 0171-8311051,
E-Mail: presse@bund.net, www.bund.net


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