(Registrieren)

Westdeutsche Zeitung: Die Bundeskanzlerin und die Chancen ihres USA-Besuchs - Merkel, Obamas Lieblings-Verbündete = Von Peter De Thier

Geschrieben am 26-06-2009

Düsseldorf (ots) - Im deutsch-amerikanischen Verhältnis hat sich
ein tiefgreifender Wandel vollzogen. Die Kanzlerin ist in der
US-Hauptstadt nicht nur ein gern gesehener Gast. Präsident Barack
Obama sucht sogar aktiv den Kontakt zu Berlin. Trotz einiger
Differenzen bietet sich für Merkel die einmalige Chance, stärker auf
die amerikanische Politik einzuwirken als jeder ihrer Vorgänger.

Als Ex-Kanzler Gerhard Schröder in Berlin die Regierungsgeschäfte
führte und George W. Bush im Oval Office das Sagen hatte, kam der
Kanzler in Washington auf keinen grünen Zweig. Deutsche Kritik am
Irakkrieg und das arrogante Auftreten des Kanzlers trieben einen Keil
in das transatlantische Verhältnis. Nach Merkels Wahlsieg
normalisierten sich die Beziehungen wieder. Nun aber ist die
Kanzlerin auf dem Wege, zur Lieblings-Verbündeten des neuen
US-Präsidenten aufzusteigen. Gerüchte über ein kühles persönliches
Verhältnis werden von der US-Regierung energisch zurückgewiesen.
Vielmehr sucht Obama das Gespräch mit Merkel häufiger als mit jedem
anderen Amtskollegen und lässt ihr sämtliche protokollarische Ehren
angedeihen, derer sich nur die besten Freunde des Weißen Hauses
erfreuen dürfen.

Trotz einiger ideologischer Differenzen verbinden den
sozialliberalen Obama und die CDU-Politikerin Merkel Pragmatismus und
ein eiskalter politischer Instinkt. So will Merkel den Besuch in
Washington auch zu Wahlkampfzwecken ausschlachten. Der im Gegensatz
zu seinem Vorgänger belesene und historisch interessierte Präsident
hingegen weiß zu schätzen, wie wichtig ein gesundes Verhältnis zum
größten europäischen Partnerland ist. Dass Obama nach langem
Schweigen während der letzten Tage eine härtere Gangart gegenüber
Teheran anschlug, beweist, dass er bereit ist, auf die Kanzlerin zu
hören, die eine Nachzählung der Wählerstimmen gefordert hat.
Schließlich haben beide das Ziel, auf das Regime in Teheran
einzuwirken und Irans nuklearen Ambitionen einen Riegel
vorzuschieben.

Merkel kann in Washington zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen:
Drei Monate vor der Bundestagswahl will sie fürs heimische Publikum
in eigener Sache werben und kann gleichzeitig ein wieder sehr enges
Verhältnis zu einem der wichtigsten Verbündeten weiter vertiefen.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211 / 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

211195

weitere Artikel:
  • Märkische Oderzeitung: Die Märkische Oderzeitung (Frankfurt/Oder) kommentiert in ihrer Samstagsausgabe vom 27. Juni 2009 die Emnid-Umfrage zum Bild der DDR: Frankfurt/Oder (ots) - Zur Wahrheit gehört, dass die DDR an ihren inneren Widersprüchen zerbrach. Die Diktatur des Proletariats löste sich in ihre Bestandteile auf, weil die Wirtschaft ineffizient war, die Staatspartei SED alles reglementieren wollte und freiheitliche Grundrechte fehlten. Das führte unweigerlich zum großen Knall und hinterließ als Mahnung für die Gegenwart: Systeme, die nicht reformierbar sind, gehen unter. Das sollten sich all jene ins Stammbuch schreiben, die rückwärtsgewandte Debatten führen. Die einen, weil sie mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Angela Merkels Besuch in den USA: Bielefeld (ots) - Ein deutscher Regierungschef muss sich nicht ranschmeißen an einen US-Präsidenten. Da mag dieser weltweit noch so beliebt sein. Doch wer in Berlin das Sagen hat, muss guten Kontakt nach Washington haben. Dafür hat Angela Merkel am Freitag viel getan. Die freundliche Atmosphäre eines Rosengartens, in dem die Pressekonferenz mit Barack Obama bei besserem Wetter stattgefunden hätte, brauchte sie nicht. Für das, was zu erreichen war, hat die Zuverlässigkeit, die Merkel auf internationaler Bühne ausstrahlt, wieder einmal mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Merkel-Visite in den USA Halle (ots) - Europas Bedeutung für die USA hat schleichend abgenommen. Der US-Präsident sucht Partner in allen Kraftzentren, nicht zuletzt in Asien - in China und in Indien. Die Brücke über den Atlantik ist für die USA nicht mehr die einzig tragfähige in die Welt. Merkel und Obama eint, dass sie beide als Außenseiter in kritischen Zeiten an die Spitze ihrer Länder gerückt sind. Unübersehbar prägt aber auch Nüchternheit ihre persönliche Beziehung. Herzlichkeit sieht grundsätzlich anders aus. Man kann nur hoffen, dass die offensichtlich mehr...

  • NRZ: Merkel bei Obama: Der Weg ist das Ziel Essen (ots) - Wenn sie über Barack Obama redet, kann Angela Merkel schwärmerisch sein. Wenn sie mit ihm spricht, kann dieselbe Kanzlerin sehr geschäftsmäßig sein. Es sind unterschiedliche Ebenen, die man auch sorgsam auseinanderhalten muss. Die Kanzlerin wollte in Washington nicht in der Groupie-Klasse eingeordnet werden. Sie ist dabei, sich den Respekt des US-Präsidenten zu erwerben. Protokollarisch war ihr Besuch bei Obama kein Misserfolg, politisch bleibt das Ergebnis arg unverbindlich. Fakt ist, dass sich die Koordinaten der US-Außenpolitik mehr...

  • Westfalenpost: Geschätzte Partnerin Angela Merkel punktet bei Barack Obama Hagen (ots) - Von Eberhard Einhoff Ob sie nun persönlich besser miteinander klarkommen, ist im Verhältnis Barack Obamas und Angela Merkels zueinander nicht wirklich entscheidend. Wichtiger ist, dass der Besuch der Kanzlerin in Washington die gegenseitigen Beziehungen in ihrem Gesundungsprozess weiter gestärkt hat. So viel Einigkeit und Wille zur Gemeinsamkeit war selten - verbal zumindest, substanziell blieb man dagegen eher an der Oberfläche. Der US-Präsident, dessen Bild trotz einiger Kratzer immer noch glänzt, hat ´in der Bundeskanzlerin, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht