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"Thema verfehlt" - der Bundesumweltminister macht wieder mit unzutreffenden Argumenten Wahlkampf gegen die Kernenergie

Geschrieben am 24-06-2009

Berlin (ots) - Die heutigen Aussagen von Sigmar Gabriel in seiner
Funktion als Bundesumweltminister zum Thema Kernenergieausstieg und
Strompreisentwicklung, die sich auf Thesen des Öko-Instituts stützen,
sind als ein weiteres Wahlkampfmanöver zu bewerten. Sein Vergleich
der Strompreise in Ländern mit und ohne Kernenergie sagt nichts
darüber aus, wie sich die Strompreise bei einem Wegfall der
CO2-freien Kernenergie, also in Deutschland bei einem Viertel der
deutschen Stromerzeugung und der Hälfte der Grundlast, mit
entsprechender Verknappung entwickeln würden. Mit anderen Worten:
Thema verfehlt.

Seit Jahren ist vielmehr wissenschaftlich belegt, dass eine
Laufzeitverlängerung für die deutschen Kernkraftwerke eine dämpfende
Wirkung auf die Strompreisentwicklung hätte. Dieser dämpfende Effekt
ergibt sich u.a. daraus, dass eine preistreibende
Kapazitätsverknappung am Strommarkt verhindert wird. Ein Ausstieg
würde zudem die Preise für CO2-Zertifikate und damit wiederum den
Strompreis erhöhen.

Nach Untersuchungen des Energiewirtschaftlichen Instituts an der
Universität zu Köln (EWI) und der Energy Environment Forecast
Analysis GmbH & Co. KG (EEFA) läge das Niveau des
Großhandelstrompreises im Jahr 2030 bei einer Laufzeitverlängerung
gegenüber dem Kernenergieausstieg um bis zu 20 Prozent niedriger. Die
strompreisdämpfende Wirkung der sicheren und praktisch CO2-freien
Kernenergie, speziell auch im Zusammenhang mit der Entwicklung der
Preise für CO2-Zertifikate, wird in zahlreichen weiteren Studien
nachgewiesen - u.a. auch in den Szenarienberechnungen für den
Energiegipfel der Bundesregierung im Jahr 2007.

Die Argumentation von Gabriel ist nicht sachgerecht: Zum einen
kann aus dem Anteil eines Energieträgers an der Stromerzeugung eines
Landes und dem Strompreisniveau in diesem Land nicht unmittelbar ein
Zusammenhang hergestellt werden. Schließlich lässt sich aus einer
niedrigen Storchenrate und einer gleichzeitig unterdurchschnittlichen
Geburtenrate in einer Region auch kein direkter Zusammenhang
herleiten. So hängt das Strompreisniveau eben nicht nur von der
Zusammensetzung des Erzeugungsmix ab, sondern von vielen
unterschiedlichen Faktoren, in liberalisierten Märkten zu allererst
von Angebot und Nachfrage. Beim Thema Preisbildung sind zudem auch
die staatlichen verursachten Belastungen zu berücksichtigen. Zum
anderen sind nur aus einer langfristigen Betrachtung Rückschlüsse auf
den Einfluss einzelner Erzeugungstechnologien auf die Entwicklung des
Strompreisniveaus möglich. Die Betrachtung eines kleinen
Zeitfensters, wie etwa einer kurzen Phase, in der z.B. einzelne
Kraftwerke nicht in das Netz einspeisen, lässt ohne umfassende
Analyse sämtlicher Einflussfaktoren keine belastbaren Rückschlüsse
zu.

Originaltext: Deutsches Atomforum e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7675
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7675.rss2

Pressekontakt:
Maik Ressel
Tel.: 030 498555-20
presse@kernenergie.de
www.kernenergie.de


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